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04.06.2024

Desinformation vor der Europawahl 2024

Am 09. Juni findet in Deutschland und Österreich die Europawahl statt. Wie bei allen größeren Wahlen der vergangenen Jahre stellt sich auch bei dieser die Frage, welchen Einfluss Desinformation auf das Ergebnis haben kann. Insbesondere bei der US-Wahl 2016 wird rückblickend häufig vermutet, dass Desinformation einen entscheidenden Einfluss auf das Wahlergebnis gehabt haben könnte.

Doch in der Praxis ist es meist schwierig, nachzuweisen, welchen Einfluss Desinformation genau hat. Das liegt an der schlechten Verfügbarkeit von Daten der großen Online-Plattformen, aber auch an der Schwierigkeit, methodisch aussagekräftige Studien zu gestalten. Hinzu kommt, dass viele Faktoren Einfluss auf die Wahlentscheidung haben – oft ist es fast unmöglich zu bestimmen, welcher Faktor wie relevant ist.

Grundsätzlich wird Desinformation in der Forschung derzeit ein eher geringer Einfluss auf den konkreten Ausgang von Wahlen zugeschrieben. Dennoch wollten wir mit Expertinnen und Experten besprechen, was bei der anstehenden Europawahl zu erwarten ist und welche Auswirkungen Desinformation haben könnte.

Was sagt die Forschung zur Wirkung von Desinformation? Welche Personen sind besonders anfällig, von Desinformation beeinflusst zu werden? Wie lässt sich der Einfluss auf Wahlergebnisse überhaupt messen? Welche Gegenmaßnahmen sind sinnvoll? Gibt es bereits jetzt Desinformationskampagnen, auf die man besonders achten sollte? Und was ist für die Berichterstattung wichtig zu wissen?

Diese und weitere Fragen beantworteten Expertinnen und Experten in einem 50-minütigen virtuellen Press Briefing.

Vor der Wahl haben wir außerdem insgesamt drei weitere Statement-Sammlungen versendet, die den aktuellen Stand der Forschung zu Desinformation abbilden sollen. Konkret geht es um die Verbreitung von Desinformation [I], die Wirkung von Desinformation [II] und mögliche Gegenmaßnahmen [III].

Expertinnen und Experten im virtuellen Press Briefing

     

  • Prof. Dr. Andreas Jungherr, Inhaber des Lehrstuhls für Politikwissenschaft, insbesondere Digitale Transformation, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
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  • Dr. Philipp Müller, Vertretungsprofessor am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft, Universität Mannheim
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  • Dr. Josephine Schmitt, Wissenschaftliche Koordinatorin, Center for Advanced Internet Studies (CAIS), Bochum
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Videomitschnitt und Transkript

Ein Transkript können Sie hier als pdf herunterladen.

Angaben zu möglichen Interessenkonflikten

Prof. Dr. Andreas Jungherr: „Keine Interessenkonflikte.“

Dr. Philipp Müller: „Keine Interessenkonflikte.“

Dr. Josephine Schmitt: „Ich habe keine Interessenkonflikte.“

Weiterführende Recherchequellen

Science Media Center (2023): Desinformation: Welche Rolle können Sprachmodelle und KI spielen? Science Response. Stand: 25.04.2023.

Literaturstellen, die vom SMC zitiert wurden

[I] Science Media Center (2024): Die Verbreitung von Desinformation. Science Response. Stand: 14.05.2024.

[II] Science Media Center (2024): Die Wirkung von Desinformation. Science Response. Stand: 16.05.2024.

[III] Science Media Center (2024): Welche Maßnahmen gegen Desinformation helfen. Science Response. Stand: 01.06.2024.