Was tun bei Hitze in der Stadt? Langfristige und kurzfristige Strategien
häufigere Hitzewellen erfordern lang- und kurzfristige Anpassungsstrategien
viele Kommunen haben Hitzeaktionspläne, Umsetzung aber langsam
Hintergrundinfos und Diskussion möglicher Maßnahmen von Fachleuten
Prof. Niebuhr ergänzt ihre Aussagen aus 2022, Prof. Birkmann mit leichten Anpassungen, Prof. Emeis, Prof. Matzarakis und Dr. Herrmann bestätigen die Gültigkeit ihrer Aussagen
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder ungewöhnlich starke und andauernde Hitzewellen. Dies ist auch im kommenden Sommer durchaus möglich. In manchen Teilen Deutschlands sind dann Temperaturen von über 40 Grad möglich. Kurzfristige Maßnahmen können helfen, Menschen vor den Gesundheitsfolgen von akuter Hitze zu schützen. Langfristig müssen Städte umgebaut und an heißere Sommer angepasst werden. Denn: Hitzewellen werden durch den Klimawandel deutlich häufiger und heißer und die Architektur von Städten verstärkt die Hitze. Neueste Erkenntnisse aus der Attributionsforschung zeigen: Heiße Phasen, die in vorindustrieller Zeit durchschnittlich einmal alle 50 Jahre auftraten, sind nun fast fünfmal häufiger, kommen also im Schnitt etwa alle zehn Jahre vor [I].
„Als Wissenschaftler sehe ich die Dinge aus naturwissenschaftlicher Sicht und habe daher keine Interessenkonflikte. Gleichzeitig bin ich Stadtrat in einer kleinen Stadt mit 23.000 Einwohnern. Aber auch hier bringe ich mich themengebunden ein und habe daher ebenfalls keine Interessenkonflikte. Klimaanpassung ist ein Thema von vielen in der Stadtratsarbeit.“
„Keine Interessenkonflikte.“
„Keine Interessenkonflikte.“
„Ich bin Mitglied der Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG e.V.) und der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin. Keine Interessenkonflikte finanzieller Art.“
„Es bestehen keine Interessenkonflikte.“
Weiterführende Recherchequellen
Jay O et al. (2021): Reducing the health effects of hot weather and heat extremes: from personal cooling strategies to green cities. The Lancet. DOI: 10.1016/S0140-6736(21)01209-5.
Science Media Center (2018): Hitzestress fürs Hospital: Wie das Gesundheitswesen auf Hitzewellen vorbereitet ist. Fact Sheet. Stand: 06.08.2018.
Literaturstellen, die von den Expert:innen zitiert wurden
[1] Bundesumweltministerium (2017): Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit.
[2] Janson D et al. (2023): Analyse von Hitzeaktionsplänen und gesundheitlichen Anpassungsmaßnahmen an Hitzeextreme in Deutschland. Umweltbundesamt.
[3] Takahashi N et al. (2015): Community Trial on Heat Related-Illness Prevention Behaviors and Knowledge for the Elderly. International Journal of Environmental Research and Public Health. DOI: 10.3390/ijerph120303188.
Literaturstellen, die vom SMC zitiert wurden
[I] Clarke B et al. (2022): Extreme weather impacts of climate change: an attribution perspective. Environmental Research: Climate. DOI: 10.1088/2752-5295/ac6e7d.
[II] Winklmayr C et al. (2022): Hitzebedingte Mortalität in Deutschland zwischen 1992 und 2021. Deutsches Ärzteblatt. DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0202.
[III] Ebi KL et al. (2021): Hot weather and heat extremes: health risks. The Lancet. DOI: 10.1016/S0140-6736(21)01208-3.
[IV] Science Media Center (2021): Strategien zur Reduzierung von Gesundheitsrisiken durch Hitzeextreme. Research in Context. Stand: 20.08.2021.
[V] Deutscher Wetterdienst: Hitzewarnung.
[VI] Matzarakis A (17.10.2018): Das Stadtklima. Herausforderung heute und für die Zukunft. Der Architekt.
[VII] Bundesumweltministerium (2017): Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit.
Prof. Dr. Stefan Emeis
ehemaliger Leiter der Arbeitsgruppe Urbane und Öko-Klimatologie, im Ruhestand, Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK-IFU), Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Garmisch-Partenkirchen
Prof. Dr. Jörn Birkmann
Leiter des Instituts für Raumordnung und Entwicklungsplanung (IREUS), Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Universität Stuttgart
Prof. Dr. Andreas Matzarakis
Leiter des Zentrums für Medizin-Meteorologische Forschung Freiburg (ZMMF), Deutscher Wetterdienst (DWD), und Außerplanmäßiger Professor für Umweltmeteorologie, Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung Freiburg (ZMMF)
Dr. Alina Herrmann
Leiterin der Arbeitsgruppe Klimagerechte Gesundheitssysteme, Institut für Global Health, Universitätsklinikum Heidelberg, und Institut für Allgemeinmedizin, Uniklinik Köln
Prof. Dr. Dea Niebuhr
Professorin für Health Technology Assessment und Gesundheitssystemdesign, Hochschule Fulda - University of Applied Sciences