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20.08.2021

Strategien zur Reduzierung von Gesundheitsrisiken durch Hitzeextreme

In einer zweiteiligen Serie im Fachblatt „Lancet“ beschreibt ein internationales Forscherteam die Gesundheitsrisiken von Hitzeextremen und zeigt Möglichkeiten auf, wie solche Gefahren durch Kühlungsstrategien und „grüne Städte“ reduziert werden können (siehe Primärquellen). Dass dieses Thema an Bedeutung gewinnt, zeigte jüngst auch der sechste Sachstandsberichts der Arbeitsgruppe I des Weltklimarats IPCC, in dem abermals eine direkte Verbindung des menschengemachten Klimawandels und der Häufigkeit von Extremwetterereignissen hergestellt wurde [I]. Wie schwer Hitzewellen die Bevölkerung treffen können, wurde hierzulande im bislang heißesten Sommer im Jahr 2003 sichtbar. Damals lag die Übersterblichkeit aufgrund der hohen Temperaturen bei rund 9400 Toten [II]. Laut einer Modellierung der globalen Krankheitslast, die ebenfalls in der „Lancet“-Ausgabe veröffentlicht wird, sind 2019 mehr als 356.000 Todesfälle auf Hitze zurückzuführen [III].

In ihrer Studienserie, die am 20.08.2021 erschienen ist, arbeiteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunächst die physiologischen Folgen von hohen Temperaturen mithilfe einer Literaturrecherche heraus. Demnach wird vor allem das Herz-Kreislauf-System in Mitleidenschaft gezogen. Das Herz muss bei Hitze stärker und schneller schlagen, um die Umverteilung des Blutflusses zur Haut zu gewährleisten. Die erhöhte Schweißproduktion kann außerdem zu Dehydration führen. Insbesondere Kleinkinder und über 65-Jährige sowie Vorerkrankte haben ein erhöhtes Gesundheitsrisiko.

Im zweiten Serienteil werden konkrete Hitzeschutz-Maßnahmen aufgezeigt. Dazu zählen den Forschenden zufolge vor allem Dampfkompressions-Klimaanlagen sowie die sogenannte blau-grüne Infrastruktur, also die Bewässerung und Begrünung urbaner Flächen. Als zentraler Punkt wird auch eine Erstellung oder Optimierung von evidenzbasierten Hitzeschutzplänen empfohlen. Sie sollen einerseits als konkrete Handlungsrichtlinien bei Hitzewellen als auch als Grundlage für die Kommunikation mit der Bevölkerung dienen.

Das SMC hat Fachleute darum gebeten, die Studienserie einzuordnen und zu bewerten, wie gut Deutschland bereits bei der Bekämpfung von Hitzeextremen aufgestellt ist.

Übersicht

     

  • Prof. Dr. Andreas Matzarakis, Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung Freiburg (ZMMF), Deutscher Wetterdienst (DWD), Offenbach
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  • Prof. Dr. Hanns-Christian Gunga, Stellvertretender Direktor, Zentrum für Weltraummedizin und Extreme Umwelten, Charité – Universitätsmedizin Berlin
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  • Prof. Dr. Dea Niebuhr, Health Technology Assessment und Gesundheitssystemdesign, Hochschule Fulda – University of Applied Sciences
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  • Prof. Dr. Henny Annette Grewe, Professorin am Fachbereich Pflege und Gesundheit, Hochschule Fulda – University of Applied Sciences
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  • Dr. Martin Herrmann, Vorsitzender, Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.
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Statements

Prof. Dr. Andreas Matzarakis

Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung Freiburg (ZMMF), Deutscher Wetterdienst (DWD), Offenbach

„Hitze betrifft jeden und nicht nur ältere und kranke Menschen. Besonders betroffen sind auch Menschen in Städten, nicht nur weil dort schon 70 Prozent der deutschen Bevölkerung leben, sondern auch aufgrund der urbanen Wärmeinsel. Diese führt durch die starke Aufwärmung tagsüber und die zeitlich gesehenen kurzen Sommernächte zu einer großen Hitzebelastung.“

„Es ist eine Tatsache, dass die Auswirkungen von Hitze nicht nur allein auf der Temperatur fußen, sondern auch auf anderen meteorologischen Größen wie der Luftfeuchte, dem Wind und der Sonnenstrahlung, aber auch der Wärme der Umgebung, vor allem in den Städten. Darüber hinaus sollten die Thermo-Physiologie beziehungsweise die Wärmeregulation des Menschen mitberücksichtigt werden, ebenso die eigene Wärmeproduktion und die Bekleidungsgewohnheiten, aber auch das Verhalten der Menschen bei Hitze. In Deutschland existiert seit 2015 ein Hitzewarnsystem, das alle wichtigen Faktoren wie Hitzebelastung tagsüber im Freien, nächtliche Bedingungen in Innenräumen, Anpassung der Menschen an Hitze im Laufe des Jahres, besondere Belastungen in Städten und spezielle Reaktionen von älteren Menschen berücksichtigt und für verschiedene Adressaten (nicht nur Altenheime) angewendet und umgesetzt werden kann. Die Warnungen werden über verschiedene Kanäle wie E-Mail-Newsletter oder Gesundheitswetter-Apps kommuniziert. Diese Kommunikation sowie die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen ist ein zukünftiger Schlüsselfaktor zur Vermeidung beziehungsweise Reduktion von Hitzeauswirkungen.“

„Der in Deutschland erstellte Handlungsleitfaden zur Erstellung von Hitzeaktionspläne enthält acht Schlüsselfaktoren, und mehrere Städte in Deutschland sind gerade dabei, Hitzeaktionspläne zu erstellen. Auf jeden Fall sollten Koordination und Zuständigkeiten klar definiert sein. Das Hitzewarnsystem sollte gut funktionieren und regional differenzierte Schwellenwerte berücksichtigten. Darüber hinaus sollten die Bedingungen der Innenräume, wo die Menschen in der Nacht einen erholsamen Schlaf zur Regeneration benötigen, berücksichtigt werden. Ebenso Maßnahmen zum Schutz der Risiko- und vulnerablen Bevölkerungsgruppen sowie der Gesundheitsberufe, dazu zählt auch die Schulung des Gesundheits- und Pflegepersonals. Ein weiteres wichtiges Ziel – vor allem langfristig – ist, wie man Hitze durch bauliche und stadtgestalterische Maßnahmen reduzieren kann. Zuletzt kommen das Monitoring und die Evaluierung der Maßnahmen. Schlüsselfaktor des Ganzen ist nicht nur die Information, sondern die Umsetzung der Maßnahmen durch den Gesundheitssektor inklusive der zu pflegenden Bevölkerung. Hitzeaktionspläne sind nicht nur Hype, sie sind absolut notwendig und sind ein gutes Beispiel, wie man mit den Auswirkungen des Klimawandels umgehen kann.“

„Bezüglich der Wärmeschutzmaßnahmen und der Reduktion von Hitze sind nur Maßnahmen hilfreich, die den Eintrag durch die Sonne während des Tages reduzieren und einen Luftaustausch fördern, dies gilt im Freien und in Innenräumen. Hier bieten Fassadenbegrünung aber auch kurzfristige Maßnahmen wie Sonnensegel oder entsprechendes Verhalten der Menschen bei Hitze eine gute Möglichkeit. Die Diskussion um viel mehr Grün und Blau in Städten ist ein wichtiger Faktor und hier sollten auch die negativen Aspekte von Kühlung mit Blick auf die Umwelt diskutiert werden, wie zum Beispiel Klimaanlagen für private Zwecke.“

„Hitze schränkt die Leistungsfähigkeit ein und somit hat sie einen direkten Einfluss auf die Arbeitswelt. Theoretisch können Arbeitszeiten, da wo es möglich ist, angepasst werden, ohne dass es wirtschaftliche Konsequenzen gibt. Ein Ausfall von Arbeitspersonal beziehungsweise zusätzliche Belastungen von Gesundheits- und Pflegeberufen können zum teilweisen Kollaps des Gesundheitssystem führen. Der wirtschaftliche Schaden durch Missmanagement im Zuge des Klimawandels und die bereits gemachten Erfahrungen mit der Zunahme der hitzebedingten Morbidität und Mortalität sind eindeutig und klar.“

„In Bezug auf Hitze, und wenn die Hitze die thermo-physiologischen Grenzen erreicht (etwa 35 Grad Celsius für die Haustemperatur und 37 Grad Celsius für die Kerntemperatur), ist der Raum nach oben ziemlich eingeschränkt. Ideale Bedingungen in Innenräumen liegen bei 20 bis 25 Grad Celsius und sind durch geschlechter- und altersspezifischen sowie gesundheitlichen Toleranzen behaftet und gekennzeichnet. Das Verhalten der Menschen bei Hitze ist der Schlüsselfaktor in Bezug auf die Anpassung und den Umgang mit der Hitze. Toleranzgrenzen können zwar teilweise trainiert werden, sind aber nicht das Heilmittel bei der Bekämpfung der Auswirkungen von Hitze.“

Prof. Dr. Hanns-Christian Gunga

Stellvertretender Direktor, Zentrum für Weltraummedizin und Extreme Umwelten, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Auf die Frage, ob die gesundheitlichen Risiken durch Hitzewellen unterschätzt werden und welche Hürden es bei der Kommunikation der Gefahren gibt:
„Die Schwierigkeit liegt in der individuellen Situation. Diese hängt vom Alters- und Gesundheitszustand des Betroffenen ab, aber auch von der Wohnsituation und dem sozialen Umfeld zum Beispiel.“

„Das Thema Klimawandel und Gesundheit muss in die Lehrpläne der Universitäten (Public Health), Fachhochschulen und Pflegeschulen aufgenommen werden. Für staatliche Institutionen müssen übergreifende Hitzeschutzpläne aufgestellt werden, wie zum Beispiel durch die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.(KLUG) .

Auf die Frage, wie gut Deutschland bei dem Thema insbesondere im Gesundheits- und Pflegesektor aufgestellt ist:
„Hier muss Deutschland nachholen im Vergleich zu anderen Nationen. In Frankreich hat die ,Canicule‘- Initiative nach der Hitzewelle 2003 zu deutlichen Verbesserungen im Gesundheitsmanagement geführt.“

Auf die Frage, auf welche baulichen Wärmeschutzmaßnahmen man sich kurzfristig fokussieren sollte, und auf welche langfristig:
„Kurzfristig: Die Bevölkerung umfänglich auf allen Kanälen über das richtige Verhalten in Hitzewellen informieren. Langfristig: Nicht zu sehr auf Klimaanlagen versteifen, die kühlen zwar die Innenräume, aber für sich genommen sind sie nicht nachhaltig und sorgen insbesondere in Großstädten für eine zusätzliche Hitzebelastung. Vermehrt Grün- und Wasserflächen wären in städtischen Bereichen wünschenswert. Haus-/Dachbegrünungen könnten einen weiteren Beitrag leisten.“

Auf die Frage, welche Einschränkungen es vor allem im Arbeitsalltag schon gibt, die sich noch verschärfen können:
„Längere Ruhephasen, Verlegung von Arbeitszeiten in die frühen Morgen- oder Abendstunden, größere Ausfallzeiten, erhöhter Betreuungsbetrag in Pflegedienstbereichen. In China beliefen sich die wirtschaftlichen Schäden durch die Hitzewelle im Januar 2008 auf rund 21,1 Milliarden US-Dollar [1].“

„Schon bereits bei Umgebungstemperaturen von etwa 27 Grad Celsius und geringer Luftfeuchte beginnt der menschliche Körper mit Gegenmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Körperkerntemperatur von rund 37 Grad Celsius. Im ersten Beitrag von Ebi et al. wird anschaulich aufgezeigt, wie schmal dieser Temperaturbereich ist und wie Hitzestress in Kombination mit Erkrankungen wie zum Beispiel des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes oder einer chronisch fortschreitenden Erkrankung der Lunge (COPD) zu schwerwiegenden bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen führen kann, die die Gesundheitssysteme im Zuge einer Hitzewelle überfordern kann. Zu Recht weisen die Autoren des Beitrags daraufhin, dass Kleinkinder, Sport treibende Jugendliche und alleinlebende, ältere, multimorbide Personen mit unterschiedlicher Prämedikation zu den besonders gefährdeten Personen in der Gesellschaft gehören. Bei einer Feuchtkugel-Globustemperatur (Wet Bulb Globe Temperature, eine zusammengesetzte Temperatur aus Lufttemperatur, Luftfeuchte, Strahlung, Windgeschwindigkeit) über 30 Grad, ist nur noch eine kurzfristige körperliche Belastung möglich. Bei geringer Luftfeuchte sind höhere Temperaturen bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr für einige Stunden für gesunde Menschen möglich. Die Komfort-Temperatur liegt leicht bekleidet bei ungefähr 26 Grad Celsius, erreicht der Körperkern 40 Grad und mehr, tritt eine lebensbedrohliche Situation ein. Der Mensch kann sich nicht an höhere Temperaturen längerfristig anpassen, da die zellulären, physiologischen Vorgänge stark temperaturabhängig sind.“

„Was mir im Beitrag ein bisschen zu wenig zur Sprache kommt, ist die schon augenblickliche ausweglose Situation in der Sahelzone, einem Lebensraum für immerhin 300 Millionen Menschen, in dem 90 Prozent der Bevölkerung von Bedarfswirtschaft lebt. Das heißt, sie leben von dem, was sie selbst anbauen. Eine globale Temperaturerhöhung von 2 Grad Celsius lässt dort die Produktivität um etwa 50 Prozent sinken, weil die Menschen bei den Umgebungstemperaturen nicht mehr im Feld arbeiten können. Es ist mit aller Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass diese Menschen jedenfalls zunächst zeitweise, diese Region verlassen werden. Klimatisch bedingte Migrationswellen erscheinen mir unausweichlich mit all ihren sozialen, politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen.“

Prof. Dr. Dea Niebuhr

Health Technology Assessment und Gesundheitssystemdesign, Hochschule Fulda – University of Applied Sciences

„In Europa hat sich die Zahl extremer Hitzetage zwischen 1950 und 2018 verdreifacht, die Tage sind zudem um zwei Grad heißer geworden, in Mitteleuropa sogar um fünf Grad [2]. Dieser Trend ist noch ausgeprägter bei der Entwicklung von Tropennächten (in Deutschland eine Nacht mit einem Minimum der Lufttemperatur von über 20 Grad Celsius). Extreme Hitze und Hitzewellen an mehreren Tagen mit Tropennächten bedeuten Lebensgefahr für ältere Menschen über 65 Jahre, Vorerkrankte mit Atemwegs-, Nieren- und koronaren Erkrankungen und Diabetes, für Ungeborene, Säuglinge und Kleinkinder sowie für Menschen, die im Freien körperlich arbeiten, die keine Wohnung haben und für Menschen mit geringem sozioökonomischem Status. Seit einigen Jahren scheint auch in Deutschland eine zunehmende Sensibilität für die Gefahren durch Hitze und die Notwendigkeit der Anpassung zu bestehen, allerdings stehen die meisten Anpassungskonzepte im Sinne strukturierter Hitzeaktionspläne noch am Anfang. Hier gibt es noch viel zu tun, insbesondere in der Koordinierung von Aktivitäten auf den Ebenen des Bundes, der Länder und der Kommunen und in der Motivation und Einbeziehung der vertragsbasierten Gesundheitsversorgung. In Deutschland existiert bislang keine systematische Risikokommunikation zur Verhaltensänderung bei Hitze, die gefährdete Gruppen gezielt und bedürfnisorientiert informiert, wie es in den Empfehlungen zur Erarbeitung und Implementierung von Hitzeaktionsplänen vorgeschlagen wird. Informationen zu vorbereitenden und akuten Maßnahmen an Hitzetagen müssen von gefährdeten Personen bislang überwiegend selbstständig gesucht und nachgefragt werden, sofern die Betroffenen sich der Gefahr durch Hitze bewusst sind.“

„Für eine funktionierende Kommunikationskaskade von der Steuerungsebene bis zu den gefährdeten Zielgruppen ist die Verständlichkeit und Praxisnähe der Informationen ausschlaggebend. Das setzt einen Kenntnisstand über die Bedürfnisse und Lebensumstände der gefährdeten Bevölkerungsgruppen voraus, vor allem in Regionen mit einem hohen Anteil sozial Benachteiligter und älterer Menschen. Gleichzeitig müssen solche Informationen, die auf das individuelle Verhalten einwirken, positiv formuliert sein, sich in der Praxis bewährt haben und evidenzbasiert, das heißt von Studien ableitbar sein. In einer guten Kommunikationskaskade wissen alle Beteiligten, welche Inhalte zu welchem Zeitpunkt über welches Medium wem kommuniziert werden sollen. Nach Möglichkeit sind die Bürgerinnen und Bürger partizipativ in die Kommunikationsabläufe zu integrieren (zum Beispiel durch Bürger-Workshops, Befragungen, Stadtteilbegehungen und weitere).

„Am Beispiel der, wenn auch geringfügig kostenpflichtigen, Gesundheits-Wetter-App des Deutschen Wetterdiensts ist ersichtlich, dass derzeit die gefährdeten Bevölkerungsgruppen womöglich nicht erreicht werden. Sie enthält die amtlichen Hitzewarnungen, wenn mindestens an zwei Tagen in Folge eine hohe Wärmebelastung erwartet wird. Nur ein Bruchteil der Bevölkerung wird so erreicht, Menschen ohne mobile Geräte gar nicht. Nachrichten über bevorstehende Hitzeperioden werden weiterhin hier nur über TV und Radio empfangen werden; es handelt sich hierbei nicht um ein Frühwarnsystem, bei dem Hitzewarnungen zum Beispiel mit kommunalen Grenzwerten festgelegt werden. Eine mobile Hitzewarn-App kann ein zusätzliches Element in einer Kommunikationskaskade sein. Jay et al. schlagen weitere digitale Kommunikationsinstrumente vor wie die geografische Kartierung mit einer Echtzeit-Überwachung der Gesundheitsrisiken, Multisensorentechnik für das Monitoring von Personen in ihrem Zuhause und individuelle Gesundheitstracker sowie häusliche Umgebungstracker. Diese müssen auf die jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten sein.“

„Ein Hitzeaktionsplan enthält drei Strategien: Erstens, die Risikokommunikation an die Bevölkerung und an Hilfesysteme, zweitens, das Management von Akutereignissen für vulnerable Bevölkerungsgruppen sowie drittens, langfristig wirksame Maßnahmen zum Schutz vor Hitzeextremen. Für die reale Umsetzung der drei Strategien sind die verbindliche Festlegung der einzelnen Maßnahmen und die Vernetzung zwischen allen beteiligten Akteuren zentral. Dafür sind Koordinierungsstellen als Steuerungsorgane notwendig, wobei hier schon über die Reichweite entschieden wird, wenn eine solche Koordination auf der Landesebene zum Beispiel behördlich oder auf der kommunalen Ebene etabliert wird [3]. Rund zehn deutsche Städte planen seit 2019 einen Hitzeaktionsplan. Diese sind sehr unterschiedlich in der Reichweite und jeweiligen Zielsetzung zur Umsetzung der verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen, um einer Erhöhung der Morbidität und Mortalität durch Hitzewellen in der Bevölkerung vorzubeugen.“

„Jay et al. weisen auf die unterschiedlichen Kapazitäten, Planungsprozesse, die lokalen meteorologischen Bedingungen in den Hitzeaktionsplänen hin, die den Umfang der hitzereduzierenden Maßnahmen, die Einbindung der Akteure und der gefährdeten Bevölkerungsgruppen in mindestens drei Zeithorizonten (vor, während sowie langfristig nach den Hitzeperioden etwa in Städtebau und Raumplanung) bestimmen. In einer Studie aus 2021 belegt eine bundesweite Umfrage aus dem Mai/Juni 2020 unter 93 Befragten aus den Bundesländern, Landkreisen, Städten und Gemeinden die wesentlichen Hemmnisse zur Umsetzung eines Hitzeaktionsplans: 73 Prozent der Befragten gaben ,fehlende Personalressourcen‘ an, knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) verwiesen auf ,fehlende finanzielle Ressourcen‘ und weitere 27 Prozent sahen sich mit einem ,fehlenden politischen Willen‘ konfrontiert [4]. Aufgrund der Komplexität und damit womöglich einhergehenden Überforderung in der Umsetzung sollten solche Hitzeaktionspläne im ersten Schritt für besonders von der Hitzeexposition betroffene Bevölkerungsgruppen oder auch für Stadtgebiete geplant und nach entsprechender Evaluation fortlaufend ausgeweitet werden.“

„Im Bestandsbau muss kurzfristig das Potenzial zur Energieeinsparung geprüft werden. In Deutschland verursachen Gebäude etwa 35 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa 30 Prozent der CO2- Emissionen. Das betrifft nicht nur das umweltbewusste Heizen, sondern auch den künftigen Einsatz und die Steuerung von Klimaanlagen sowie anderer Kühlungstechniken in Akutsituationen zur Vermeidung eines breiten Stromausfalls. Kurz- bis mittelfristige Maßnahmen sind die Forcierung einer energetischen Gebäudesanierung mit etwa einer verstärkten Isolierung von Dächern und Wänden, um den Netto-Wärmefluss von der Außen- zur Innenumgebung zu verringern und eine intelligente hitzeadaptierte Versorgungstechnik in den Wohnungen oder Häusern. Oft kann schon das Nachrüsten außenliegender Markisen an Fenstern das Eindringen direkter Sonnenstrahlung blockieren.“

„Zu den längerfristigen Maßnahmen ist insbesondere bei Neubauten die Verwendung eines klimaneutralen, energetischen und vor allem haltbaren Baumaterials zu forcieren, innovative Materialien wie kühlende Polymer-Beschichtungen wie auch die Verwendung von innovativen Verglasungssystemen und -folien sowie hochreflektierende Oberflächenbeschichtungen – gegebenenfalls in Kombination auf Dächern und Außenwänden, um die einfallende Sonnenstrahlung zu reflektieren (wie von Jay et al. beschrieben). Dabei sind die Kosten-Nutzen-Relationen für solche Beschichtungen abzuwägen wie auch bei der etwaigen Begrünung von Hausdächern der Einfluss auf die Statik. Zu berücksichtigen ist bei Gründächern auch die Lebensdauer solcher Dachkonstruktionen, die das Fraunhofer-Institut für Bauphysik auf 40 Jahre, also auf den gleichen Lebenszyklus wie bei Schwarzdächern, geschätzt hat [5]. Die Möglichkeiten der Kombinationen zum Beispiel mit senkrechten Solarmodulen werden seit 2019 in der Schweiz erforscht [6].“

Prof. Dr. Henny Annette Grewe

Professorin am Fachbereich Pflege und Gesundheit, Hochschule Fulda – University of Applied Sciences

„Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte könnten eine Schlüsselstellung in der Prävention hitzebedingter Gesundheitsgefährdungen einnehmen, weil sie wissen, welcher ihrer Patientinnen und Patienten welche Krankheiten und damit Risikofaktoren hat, wer welche Medikamente einnimmt, wo diese Menschen wohnen und – im Idealfall – wie es um deren sozialen Netzwerke bestellt ist und welche Ressourcen ihre Patientinnen und Patienten haben. Medikamentenanpassung, Beratung zu angemessenem Verhalten, Terminvergabe zu kühleren Tageszeiten – dies sind nur Beispiele für mögliche Beiträge der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte zur Prävention und zum Gesundheitsschutz bei Hitze. Es gibt sicher engagierte Ärztinnen und Ärzte, die dies auch tun. Zu hoffen bleibt, dass die Ärzteschaft zukünftig auch eine aktive Rolle bei Bemühungen um eine Verbesserung der Prävention und des Gesundheitsschutzes bei Hitze auf kommunaler, Landes- und Bundesebene übernimmt.“

„Der Pflegesektor muss differenziert betrachtet werden. Ambulante Pflegedienste haben nur eingeschränkte Befugnis, in der Häuslichkeit ihrer Klientinnen und Klienten vorsorgend zu handeln, da sie dort Gast sind. Beratung steht hier im Zentrum ihrer Möglichkeiten. Pflegeheime als Wohnstätten könnten seitens ihrer Betreiber baulich angepasst werden. Dies wäre der beste Schutz bei Hitze, da kühlere Räumlichkeiten das Problem der Überhitzung gar nicht erst aufkommen lassen. Die überwältigende Resonanz auf das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im letzten Jahr aufgelegte Förderprogramm ,Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen‘ zeigt, dass die Risikowahrnehmung hoch ist, es aber vielerorts an Ressourcen mangelt. Für akute Gefährdungslagen durch Hitzewellen gibt es mittlerweile eine Reihe von Empfehlungen und Handlungsanleitungen, die sich explizit an stationäre Pflegeeinrichtungen richten. Beispielhaft und unserer Kenntnis nach bislang einmalig ist das Vorgehen in Hessen: Als Reaktion auf den Hitzesommer 2003 berief die damalige hessische Heimaufsicht, jetzt Betreuungs- und Pflegeaufsicht, ein Expertengremium, das Handlungsempfehlungen für stationäre Einrichtungen der Pflege- und Behindertenhilfe erarbeitete. Diese Handlungsempfehlungen, die 2007 erstmalig publiziert wurden, umzusetzen war und ist für alle hessischen Einrichtungen verpflichtend. Die Umsetzung wird von der Aufsichtsbehörde in jedem Sommer überprüft, zudem erfolgt im Bedarfsfall eine Beratung [7].“

„Der wirtschaftliche Schaden von Hitzeextremen ist erheblich. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2018 hat für Deutschland ergeben, dass allein die gesundheitsbezogenen Kosten sich pro zehn Millionen Einwohner auf bis zu fünf Millionen Euro an jedem Tag mit einer Höchsttemperatur über 30 Grad Celsius belaufen können [8]. Das macht bei einer Bevölkerung von etwa 80 Millionen Menschen 40 Millionen Euro pro Hitzetag. Hinzu kommen, je nach Ausmaß der Hitze, weitere Schäden: verdorbene Lebensmittel, geschlossene Badestellen aufgrund von Blaualgen mit entsprechenden Auswirkungen auf den Tourismus, Stromausfall und weitere. Was darüber hinaus nicht vergessen werden darf: Große Hitze, die ja nicht selten mit Dürre einhergeht, erhöht das Risiko für Waldbrände. Neben den wirtschaftlichen Schäden durch die Vernichtung großer Holzmengen sind Waldbrände je nach geografischer Lage eine große Gefahr für Dörfer, Städte und nicht zuletzt für Menschenleben.“

„Man muss zwischen physiologischer Anpassung an Hitze – das heißt Akklimatisation – und Anpassung der Umgebung und des Verhaltens – Adaptation – unterscheiden. Akklimatisation bedeutet, die Fähigkeit des Körpers zur Wärmeabgabe zu erhöhen. Dies geschieht über ein ,Training‘ des Herz-Kreislauf-Systems, der Atmung und der Schweißproduktion zum Beispiel im Laufe eines Sommers oder bei Ortswechsel in wärmere Regionen. Voraussetzung für eine derartige Akklimatisation ist allerdings, dass der Organismus gesund genug ist, diese Umstellung zu leisten, denn entscheidend sind die Veränderungen der Körperkerntemperatur. Für eine funktionierende Thermoregulation darf diese bei gesunden Erwachsenen nicht höher als 38,5 Grad Celsius sein. Intensive körperliche Aktivität treibt die Körperkerntemperatur hoch, da unsere Muskulatur lediglich mit einem Wirkungsgrad von etwa 30 Prozent mechanische Arbeit verrichtet, die restliche Energie wird in Wärme umgesetzt. Der kritische Wert von 39,5 bis 40 Grad Celsius Körperkerntemperatur kann also bei hinreichend intensiver körperlicher Aktivität auch in einer kühleren Umgebung erreicht werden, allerdings erhöhen hohe Umgebungstemperaturen das Risiko, diesen kritischen Temperaturbereich in kürzerer Zeit zu überschreiten [9]. “

„Körperkerntemperaturen über 40 Grad Celsius bedeuten auch für LeistungssportlerInnen und körperlich Arbeitende mit guter Kondition Lebensgefahr. Neugeborene, Säuglinge, kleine Kinder, alte Menschen, kranke Menschen – sie alle haben eine deutlich geringere physiologische Anpassungskapazität und sind daher auch ohne besondere körperliche Anstrengung durch Umgebungstemperaturen, die die Wärmeabgabe einschränken, gefährdet. Zudem setzen viele Medikamente die Akklimatisierungsfähigkeit herab. Der kritische Bereich der Umgebungstemperatur ist dabei variabel und hängt auch von der jeweiligen Luftfeuchte ab. Bevölkerungsbasierte Untersuchungen zu den Umgebungstemperatur-Grenzwerten ausschließlich physiologischer Anpassung (Akklimatisation) gibt es bislang nicht und wird es aus ethischen Gründen wahrscheinlich auch nie geben. Schaut man sich die Sterblichkeitsdaten unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in unterschiedlichen Regionen in Abhängigkeit von der jeweiligen Umgebungstemperatur an, zeigt sich in der Regel eine U-förmige Kurve mit einem Umgebungstemperaturbereich der niedrigsten Sterblichkeit. Mit steigenden Temperaturen steigt die Sterblichkeit meist steil an. Der Schwellenwert, ab dem ein Sterblichkeitsanstieg nachzuweisen ist, variiert durchaus und ist zum Beispiel in Athen bei um elf Grad Celsius höheren Temperaturen erreicht als in Stockholm. Vergessen darf man dabei nicht, dass in diese Sterblichkeitsdaten auch die Adaptation eingeht, das heißt das Ausmaß der Klimatisierung von Gebäuden, die Tagesstrukturierung der Erwerbsarbeit, gesellschaftliche Gewohnheiten wie Siesta et cetera.

„Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der gesunde Mensch über physiologische Mechanismen verfügt, die Wärmeabgabe des Körpers zu erhöhen. Diese Akklimatisationsfähigkeit des Menschen hat allerdings Grenzen. Daran wird sich auch in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten nichts ändern, denn evolutionäre Prozesse dauern sehr viel länger. Bleiben zur Vermeidung lebensbedrohlicher Auswirkung von Hitzetagen also vor allem die Anpassung der Wohn- und Arbeitsumgebung sowie die Anpassung des Verhaltens.“

Dr. Martin Herrmann

Vorsitzender, Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.

„Die gesundheitlichen Risiken durch Hitzewellen sind in den ,Lancet‘-Artikeln klar beschrieben. Sie werden aber vom überwiegenden Teil der Verantwortlichen in der deutschen Politik, Wirtschaft und im Gesundheitssektor nicht in ihrer Dramatik verstanden. Bis vor zwei Jahren haben der Gesundheitssektor, aber auch die Politik (bis auf wenige Vertreter) vollständig geschlafen. Das ändert sich jetzt, aber es besteht ein riesiger Nachholbedarf auf der Wissens- und noch mehr auf der Handlungsebene. So gibt es zwar Empfehlungen für Hitzeaktionspläne auf Bundes- und Landesebene, sie sind aber bisher bis auf wenige Ausnahmen nicht in Kreisen oder Städten angepasst und umgesetzt worden. Sie müssen gemeinsam mit Verantwortlichen aus Stadtverwaltung, Ärzteschaft, Pflegebereich und Rettungsdiensten auf lokale Gegebenheiten angepasst und für zugespitzte Ernstfälle durchgespielt werden, sonst sind sie wertlos. Die Umsetzung muss von der Stadtspitze gewollt sein, und die Pläne müssen jährlich aktualisiert werden. Wir brauchen hier interdisziplinäre Zusammenarbeit – Einzelmaßnahmen sind fruchtlos. So ist es in den wenigen Städten, in denen es Pläne gibt, meist nicht gelungen, Ärzteschaft und Pflegebereich in Entwicklung und Umsetzung einzubinden, damit können diese Pläne nur sehr begrenzt wirksam werden.“

„In den meisten Krankenhäusern gibt es keine maßgeschneiderten Hitzeschutzpläne oder Schulungen für die notwendigen Maßnahmen bei Hitzewellen. Im ambulanten und stationären Pflegebereich ist das nur wenig besser. Die ,Lancet‘-Artikel haben auch beschrieben, dass die Gefährdungen in den nächsten Jahrzehnten in jedem Falle zunehmen, dabei kann es auch zu nichtlinearen Extremen wie diesen Sommer in Kanada kommen. Zudem wächst der Anteil der Risikopopulation in Deutschland jedes Jahr an. Im Vergleich zu anderen Naturkatastrophen scheinen Hitzewelle periodisch und deshalb undramatisch – obwohl es sein kann, dass in den nächsten Jahren auch in Deutschland hitzebedingt über 20.000 Menschen in einem Jahr versterben. Ärzte müssen für das Thema intensiv geschult werden, um Risiken und Symptome zu erkennen.“

„Die Qualität der Vorbereitung auf große Hitzewellen ist in Deutschland schlecht. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelten und vom Umweltbundesamt übersetzten Empfehlungen für Hitzeaktionspläne wären eine gute Grundlage. In Stadtentwicklung und Hausbau gibt es keine der Gefährdungslage entsprechenden Gesetze oder Vorschriften wie wir sie zum Beispiel vom Brandschutz kennen. Die Zuständigkeit für das Thema auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene ist unklar. Bevölkerungs- und Katastrophenschutz sind nicht zuständig, obwohl Hitzewellen schon heute zu mit Abstand größten Zahl von Todesfällen durch Naturereignisse/Wetterextreme führt und viele Millionen Menschen in ihrer Gesundheit und Arbeitsfähigkeit massiv beeinträchtigt.“

„Zur Erhöhung der Hitzeresilienz muss das Thema in allen Entscheidungen zur Stadtentwicklung berücksichtig werden. Dafür ist die Vision der Green City in den beschriebenen Facetten eine wichtige Richtschnur. Die Umsetzung dieser Vision führt sehr direkt zu erhöhter Lebensqualität und verbesserter Gesundheit, nicht nur für die Risikopatienten, sondern für alle. Das wird nur gehen, wenn sich Bürger, Vereine und Wirtschaftsunternehmen und Behörden zusammentun. Hitzeschutz muss außerdem nachhaltig gestaltet werden, es reicht nicht, die Klimaanlagen einzuschalten.“

„Was in den beiden Artikeln nicht berücksichtigt wurde, sind die mit Hitzewellen einhergehenden Gesundheitsgefahren durch Brände und massive Ernteverluste insbesondere im globalen Süden, die dann in der Folge zu Hunger und Mangelernährung führen. Die drastischen Anstiege der Zahl von Hungerperioden in den letzten Jahren sind ein Beispiel.“

Angaben zu möglichen Interessenkonflikten

Prof. Dr. Hanns-Christian Gunga: „Ich habe in keinerlei Weise einen Conflict of Interest.“

Prof. Dr. Dea Niebuhr: „Ich habe keine Interessenkonflikte.“

Prof. Dr. Henny Annette Grewe: „Ich habe keine Interessenkonflikte.“

Alle anderen: Keine Angaben erhalten.

Primärquellen

Ebi KL et al. (2021): Hot weather and heat extremes: health risks. The Lancet.

Jay O et al. (2021): Reducing the health effects of hot weather and heat extremes: from personal cooling strategies to green cities. The Lancet.

Literaturstellen, die von den Experten zitiert wurden

[1] Wirtschaftliche Schäden infolge bedeutender Hitzewellen und Kältewellen weltweit von 1900 bis 2016. Statista.

[2] Lorenz R et al. (2019). Detection of a Climate Change Signal in Extreme Heat, Heat Stress, and Cold in Europe From Observations. Geophysical Research Letters, 46, ETH Zürich, 8363-8374.

[3] Blättner B et al. (2021): Arbeitshilfe zur Entwicklung und Implementierung eines Hitzeaktionsplans für Städte und Kommunen. Hochschule Fulda.

4] Kaiser T et al. (2021): Klimawandel, Hitze und Gesundheit. Stand der gesundheitlichen Hitzevorsorge in Deutschland und Unterstützungsbedarf der Bundesländer. Umweltbundesamt.

[5] Schafaczek B et al. (2013): Ermittlung von Materialeigenschaften und effektiven Übergangsparametern von Dachbegrünungen zur zuverlässigen Simulation der hygrothermischen Verhältnisse in und unter Gründächern bei beliebigen Nutzungen und unterschiedlichen Standorten. Fraunhofer-Institut für Bauphysik. IBP-Bericht HTB-13/2013.

[6] Nussbaumer H et al. (2019): Senkrechte Solaranlage und kühlendes Gründach ergänzen sich ideal. ZHAW School of Engineering.

[7] Krampen R et al. (2017): Außergewöhnliche Hitzeperioden – Vorbereitung und Vorgehen in stationären Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe. Regierungspräsidium Gießen.

[8] Karlsson M et al. (2018): Population health effects and health-related costs of extreme temperatures: Comprehensive evidence from Germany. Journal of Environmental Economics and Management. DOI: 10.1016/j.jeem.2018.06.004.

[9] Hanna EG et al. (2015): Limitations to Thermoregulation and Acclimatization Challenge Human Adaptation to Global Warming. International Journal of Enviromental Research and Public Health. DOI: 10.3390/ijerph120708034.

Literaturstellen, die vom SMC zitiert wurden

[I] IPCC (2021): Sechster IPCC-Sachstandsbericht (AR6), 2021-2022: Hauptaussagen aus der Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger.

[II] Robine JM et al. (2008): Death toll exceeded 70,000 in Europe during the summer of 2003. Comptes Rendus Biologies. DOI: 10.1016/j.crvi.2007.12.001.

[III] Burkart KG et al. (2021): Estimating the cause-specific relative risks of non-optimal temperature on daily mortality: a two-part modelling approach applied to the Global Burden of Disease Study. The Lancet. 398: 685-97.