Zukünftige Modellierung der COVID-19-Epidemie in Deutschland
Die Bundeskanzlerin hat sich mit den Ministerpräsidenten der Länder auf weitreichende Lockerung der Maßnahmen gegen die COVID-19-Epidemie geeinigt. Angela Merkel will(Stand 06.05.2020) darüber in einer Pressekonferenz informieren[I]. Schon zuvor zeichnete sich jedoch ab, dass die einzelnen Länder stärker selbstverantwortlich über die weitere Lockerung der Maßnahmen entscheiden sollen, wie die ARD berichtet. Allerdings nur soweit, wie in den Landkreisen die Anzahl Neuinfizierter innerhalb von sieben Tagen 50 pro 100.000 Einwohner nicht überschreitet; bei mehr Infizierten sollen erneut weitreichende Maßnahmen eingeführt werden [II]. Vor einigen Tagen hatte sich darüber hinaus ein Zusammenschluss aus vier großen Forschungsgesellschaften in einem Positionspapier für eine adaptive Strategie bei den weiteren Maßnahmen ausgesprochen [III].
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Literaturstellen, die vom SMC zitiert wurden
[I] Tagesschau.de (06.05.2020): Weitreichende Lockerungen kommen. Stand 14:24 Uhr.
[II] Tagesschau.de (06.05.2020): Bund überlässt Ländern die Verantwortung. Stand: 09:10 Uhr.
[III] Meyer-Hermann M et al. (28.04.2020): Adaptive Strategien zur Eindämmung der COVID-19-Epidemie.
[IV] an der Heiden M et al. (2020): Schätzung der aktuellen Entwicklung der SARS-CoV-2- Epidemie in Deutschland – Nowcasting. Epid. Bull; 17: 10-16. DOI 10.25646/6692.4.
[V] Dehning J et al. (2020): Inferring change points in the COVID-19 spreading reveals the effectiveness of interventions. Science; 369 (6500). DOI: 10.1126/science.abb9789.
[VI] Sahamoddin K et al. (2020): Estimate of the development of the epidemic reproduction number Rt from Coronavirus SARS-CoV-2 case data and implications for political measures based on prognostics. MedRxiv. DOI: 10.1101/2020.04.04.20053637.Eine noch nicht begutachtete Preprint-Veröffentlichung hat noch keine wissenschaftliche Begutachtung durchlaufen und ist mit Vorsicht zu behandeln.
Prof. Dr. Mirjam Kretzschmar
Professorin am Julius Center for Health Sciences and Primary Care, Universitätsmedizin Utrecht, und Expertin für mathematische Krankheitsmodellierung, Rijksinstituut voor Volksgezondheid en Milieu (RIVM), Bilthoven, Niederlande
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
Es wurden keine Interessenkonflikte abgefragt.
Prof. Dr. Michael Meyer-Hermann
Leiter der Abteilung System-Immunologie, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
Es wurden keine Interessenkonflikte abgefragt.
Dr. Viola Priesemann
Leiterin der Forschungsgruppe Theorie neuronaler Systeme, Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, Göttingen
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
Es wurden keine Interessenkonflikte abgefragt.