Zukünftige Impfstoffstrategie gegen COVID-19
Die rasche Verbreitung der Omikron-Variante stellt Impfstoffhersteller und Zulassungsbehörden vor neue Herausforderungen: Aufgrund der vielen Mutationen, durch die sich Omikron biologisch von bisher verbreiteten SARS-CoV-2-Virusvarianten unterscheidet, entkommt das Virus zum Teil der Immunabwehr (Immune Escape), kann also Genesene und bereits geimpfte Personen besonders leicht infizieren. In dieser Situation tragen nun auch sehr viele bereits immunisierte Menschen maßgeblich zum Infektionsgeschehen bei, weshalb die aktuellen Inzidenzen in vielen Ländern mit hohen Impfquoten weltweit trotzdem stark ansteigen.
Mehrere Impfstoffhersteller haben auf die rasante Verbreitung von Omikron umgehend reagiert: Biontech und Pfizer könnten zum Beispiel bereits im März einen angepassten RNA-Impfstoff an die EU-Staaten liefern, das Unternehmen Moderna erwartet Ergebnisse zu seinem angepassten Impfstoff derzeit im selben Monat. Ob es allerdings zu einer zeitnahen Zulassung dieser angepassten Impfstoffe kommen wird und auf der Grundlage welcher Daten, bleibt vorerstunklar. Internationale Zulassungsbehörden und die Weltgesundheitsorganisation wollen gemeinsam Richtlinien erstellen, nach denen entschieden wird, wann und nach welchen Vorgaben angepasste Impfstoffe gegen neue Virusvarianten zukünftig zugelassen werden sollten.
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Literaturstellen, die vom SMC zitiert wurden
[I] Van der Straten K et al. (2022): Mapping the antigenic diversification of SARS-CoV-2. medRxiv. DOI: 10.1101/2022.01.03.21268582
[II] Suryawanshi R et al. (2022): Limited cross-variant immunity after infection with the SARS-CoV-2 Omicron variant without vaccination. medRxiv. DOI: 10.1101/2022.01.13.22269243v1.
Prof. Dr. Klaus Cichutek
Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts - Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel (PEI), Langen
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
Es wurden keine Interessenkonflikte abgefragt.
Prof. Dr. Ulrike Protzer
Direktorin des Instituts für Virologie an der Technischen Universität München (TUM) und am Helmholtz Zentrum München
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
Es wurden keine Interessenkonflikte abgefragt.
Prof. Dr. Leif Erik Sander
Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impfstoffforschung, Charité - Universitätsmedizin Berlin
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
Es wurden keine Interessenkonflikte abgefragt.