Wie gefährlich wird COVID-19 im Winter? – Bisherige klinische Erfahrungen und worauf sich Intensivstationen einstellen
Deutschland nähert sich aufgrund eines beschleunigten Wachstumstempos von SARS-CoV-2-Infektionen einem „Tipping Point“, ab dem die intensivmedizinische Versorgung von COVID-19-Patienten und in der Folge auch von Patienten mit anderen Erkrankungen einem erneuten Stresstest unterzogen wird. In Deutschlands Krankenhäusern befanden sich am 15.10.2020 laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zwar erst 655 COVID-19-Patienten in intensivmedizinischer Versorgung, davon wurden 329 (50 Prozent) bereits beatmet. Auf dem bisherigen Höhepunkt der Epidemie Anfang April waren zeitweise zehn Prozent der Intensivbetten mit COVID-19 Patienten belegt. Bleibt es bei der exponentiellen Verbreitung des Corona-Erregers, könnte die Belastung der Krankenhäuser im Winter stark steigen. Derzeit stehen bundesweit regulär rund 30.000 Intensivbetten für alle Kranken zur Verfügung, hinzu kommt eine 7-Tages-Reserve. Täglich aktuelle Information über Low-Care, High-Care intensivmedizinische Behandlungskapazitäten sowie belegte und freie ECMO-Einheiten finden sich im DIVI-Tagesreport.
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Prof. Dr. Reinhard Busse
Leiter des Fachgebiets Management im Gesundheitswesen, TU Berlin und Co-Direktor des European Observatory on Health Systems and Policies
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
Es wurden keine Interessenkonflikte abgefragt.
PD Dr. Uwe Janssens
Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), und Chefarzt/Sektionsleiter Intensivmedizin, St.-Antonius-Hospital, Eschweiler
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
Es wurden keine Interessenkonflikte abgefragt.
Prof. Dr. Clemens Wendtner
Chefarzt der Infektiologie und Tropenmedizin sowie Leiter der dortigen Spezialeinheit für hochansteckende lebensbedrohliche Infektionen, München Klinik Schwabing
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
Es wurden keine Interessenkonflikte abgefragt.