Medizin & Lebenswissenschaften

24. März 2020

Maßnahmen und ihre Lockerung in Asien gegen COVID-19

In der Nacht vom 24. auf den 25. März erhielten die Menschen in der Provinz Hubei in China nach einer langen Zeit der Einschränkungen wegen COVID-19 wieder etwas mehr Freiheit. Gesunde Bewohner der Stadt Wuhan dürfen wieder auf die Straße und in Geschäften Lebensmittel einkaufen. Jeder Haushalt darf nach amtlichen Angaben pro Tag eine Person für zwei Stunden nach draußen schicken – hierzu gibt es Passierscheine oder ein digitales Äquivalent. Personen in vielen anderen Gegenden der Provinz Hubei dürfen ab dem morgigen Mittwoch außerdem die Provinz wieder verlassen. Die Bevölkerung des Ursprungortes der COVID-19-Pandemie in Wuhan muss darauf noch bis zum 8. April warten.

In China hatte die COVID-19-Pandemie ihren Ursprung – extreme Maßnahmen der sozialen Distanzierung und Isolation haben die Lage kontrollierbar werden lassen: Verglichen mit dem Beginn der Epidemie kommen nur noch wenige neue Fälle pro Tag hinzu. China und auch seine Nachbarstaaten sind es nun auch, die sich als erste überlegen müssen, wie Distanzierungsmaßnahmen gelockert und gleichzeitig neue, größere Ausbrüche verhindert werden können. Dazu müssen Pläne vorliegen, wie mit einem Aufflammen von Infektionsherden umgegangen werden soll. Der Ursprung dafür könnten vor allem re-importierte Fälle aus betroffenen Ländern wie Europa oder den USA sein.

Dieses Fact Sheet gibt einen Überblick über bisherige und zukünftige Maßnahmen in ausgewählten asiatischen Ländern. Dazu wurden vor allem Informationen aus öffentlichen Quellen, wie Pressemitteilungen und Medienberichte, zusammengetragen. Eine Liste der Quellen pro Land finden Sie am Ende des Fact Sheets. Für eine bessere Lesbarkeit haben wir in diesem Fall auf die einzelne Annotation von Quellenangaben verzichtet. Uns liegt eine solche Fassung jedoch vor, bei Fragen zu einzelnen Stellen melden Sie sich gerne.

Dieses Fact Sheet kann als pdf hier heruntergeladen werden.

Übersicht

  • China
  • Südkorea
  • Hongkong
  • Taiwan
  • Japan
  • Literaturstellen, die verwendet wurden

China

  • Für China gibt es hauptsächlich Regierungsquellen, aus denen Informationen zum weiteren Verlauf und zukünftigen Maßnahmen abgeleitet werden können. Aufgrund der autoritären Verfassung des Staates sollten diese Quellen allerdings mit einer gewissen Vorsicht betrachtet werden.

Aktuelle Lage in China

  • Tägliche bestätigte Fallzahlen gehen deutlich zurück
    • erster bestätigter Fall im Dezember 2019, vermutlich bereits zuvor weitere Fälle
    • 81.498 gemeldete Fälle; 3.274 Tote bis zum 23.03.2020
    • 79 neue gemeldete Fälle pro Tag (Mittelwert der vergangenen fünf Tage)
    • Mitglied der Expertenkommission von Chinas Nationaler Gesundheitskommission sagte, dass es noch infizierte Personen in Wuhan geben könnte; auch von symptomfreien infizierten Personen gehe ein Risiko aus. Bislang sind nach offiziellen Angaben 80 Prozent aller Wohlviertel von Wuhan als Epidemie-frei erklärt worden.
  • Die WHO geht weiter von lokalen Übertragungen aus
  • Zahl an bestätigten Infektionen sowie der Todesfälle dürfte deutlich höher sein als die offiziellen Fallzahlen; laut Medienberichten wurden ein großer Teil der bestätigten asymptomatischen Infektionen in China nicht gemeldet
  • Anzahl der durchgeführten Tests insgesamt unbekannt; nur für einzelne Provinzen liegen Informationen vor. Beispiel Guangdong: Mindestens 300.000 Tests bei rund 1.400 bestätigten Fällen unter 110 Millionen Einwohnern

Bisherige Maßnahmen zur Eindämmung

  • am 23. Januar riegelten Behörden Wuhan als Epizentrum komplett ab: alle Bewohner standen seither unter häuslicher Quarantäne, allerdings hatten Millionen Menschen die Stadt da bereits verlassen.
  • im Verlauf standen nach Medienberichten circa 760 Millionen Chinesen unter Quarantäne, Isolierung oder anderen Einschränkungen
  • dazu: konsequentes Isolieren von Fällen sowie Aufspüren und Quarantänisieren ihrer Kontakte
  • Nach einer Stellungnahme des Obersten Volksgerichtshofs der Volksrepublik China drohen infizierten Personen bei Verletzungen der Quarantäne-Regelungen in leichten Fällen mindestens drei Jahre Haft; in schweren Fällen mindestens zehn Jahre bis lebenslanger Haft oder die Todesstrafe
  • anfängliche Überlastung des Gesundheitssystems in Wuhan mit in der Spitze 3.000 neuen Fällen pro Tag
  • im Verlauf standen dann 60.000 Betten zur Verfügung in 86 speziellen COVID-19-Kliniken Patienten und 16 temporären Kliniken (mittlerweile alle wieder geschlossen); 40.000 Ärzte und Pfleger aus anderen Provinzen Chinas sowie von den Streitkräften sollen eingesetzt worden sein
  • Landesweit hatte China die normalerweise einmonatigen Ferien zum chinesischen Neujahr verlängert; Schulen, Universitäten und Kindergärten sollten je nach der örtlichen Situation zu unterschiedlichen Zeitpunkten wieder öffnen und zwischenzeitlich Präventionspläne erstellen.

Lockerung der Maßnahmen – Ideen für die Rückkehr zur Normalität

  • Am 25.03.2020 um Mitternacht dürfen gesunde Personen in der Provinz Hubei wieder mit Einschränkungen die Provinz verlassen. Für Bewohner der Stadt Wuhan gilt das erst ab dem 8. April.
  • Das normale Leben läuft wieder an. Firmen sollen sukzessive wieder ihren Betrieb aufnehmen – abhängig von ihrer Relevanz und Bedeutung sowie der jeweiligen örtlichen Lage. Strenge Vorsichtsmaßnahmen sollen verhindern, dass es zu neuen Ausbrüchen kommt.

Bildungseinrichtungen

  • Das chinesische Bildungsministerium hat Richtlinien erlassen, nach denen Schulen ein Epidemie-Präventions- und Kontrollsystem einrichten müssen. Gleichfalls ist geregelt, wie die Epidemie-Prävention und Kontrolle vor und nach den Schulzeiten ausgestalten werden sollen.
  • Mitte März kehrten mehr als 1,5 Millionen Schüler von Oberstufen in den chinesischen Provinzen Guizhou und Xinjiang wieder zurück in ihre Schulen – die Provinzen sollen zu dem Zeitpunkt seit fast einem Monat keine Neuinfektionen vermeldet haben.
  • In vielen Provinzen sollen Schulen und Kindergärten zwischen dem 30. März und dem 7. April wieder öffnen. Derweil wird vielerorts mittels E-Learning unterrichtet.
  • Wann Universitäten wieder Präsenzveranstaltungen aufnehmen, ist teils noch nicht entschieden.

Wirtschaft/Unternehmen

  • Am 21. Februar hat die chinesische Regierung Richtlinien zur Aufnahme des Betriebs für Unternehmen in Gebieten der Epidemie erlassen. Sie sehen folgendes vor:
    • Gesundheitsmonitoring des Personals:
    • Arbeitgeber erfasst Bewegung des Personals, nutzt ein Gesundheits-Managementsystem und ermöglicht häusliche oder zentrale Isolation von Personal in stark betroffenen COVID-19-Regionen
    • Gesundheitszustand von abwesendem Personal erfassen; Arbeitgeber soll Hotline einrichten, bei der Personal Beschwerden melden kann
    • Messen der Körpertemperatur bei Beitreten und Verlassen des Arbeitsplatzes
    • bei isoliertem Personal zweimal täglich Körpertemperatur messen
    • tägliche Übermittlung des Gesundheitszustands des gesamten Personals an Seuchenschutzabteilung
    • Maßnahmen am Arbeitsplatz:
    • ausreichende Durchlüftung
    • Möglichkeiten zum Händewaschen oder Desinfizieren
    • oft frequentierte Orte (Kantine, Aufzug, Toilette) sowie häufig berührte Stellen häufig desinfizieren
    • Zusammenkünfte reduzieren; ausreichender Abstand auch in Schlangen vor Aufzügen
    • Raucher sollen nicht miteinander sprechen
    • Meetings möglichst kurzhalten
    • Essen in der Kantine in Schichten, keine Gespräche
    • Schulung und Verantwortlichkeiten:
    • Personal sollte im Seuchenschutz geschult werden: Reisen reduzieren, Menschenmengen meiden, Schutzkleidung, gesunder Lebensstil, Sport sowie Arbeits- und Ruhezeiten einhalten
    • Arbeitgeber muss internes Organisationssystem aufbauen: Jeweiliger Hauptverantwortlicher ist nun auch Ansprechpartner für Epidemieprävention und -kontrolle
    • Arbeitgeber soll für Quarantäne von Mitarbeitern mit Symptomen sorgen; zur epidemiologischen Untersuchung (Auffinden der Kontakte) beitragen; notfalls Schließung der Arbeitsstätte
  • Für Wuhan gibt es spezielle Regelungen des Epidemie Präventions- und Kontrollzentrums dazu, wie Firmen zukünftig Betrieb aufnehmen sollen:
    • Unterteilung der Firmen in vier Kategorien – von versorgungsrelevant bis Freizeitgestaltung
    • Unternehmen sollen Präventions- und Kontrollarbeitsgruppe einführen, bestehend aus Führungsverantwortlichem, Abteilungsleitern und gegebenenfalls weiteren Mitarbeitern
    • Arbeitgeber sollen Registrierungssysteme für Personal einrichten, in dem physische Parameter und auch Urlaubszeiten gespeichert sind. Auch im Urlaub sollen Daten erhoben werden, damit überprüft werden kann, ob Mitarbeiter Kontakt zu einem COVID-19-Infizierten hatte.
    • Mitarbeiter mit Krankheitsanzeichen oder solche, für die keine medizinischen Parameter vorliegen/ sich noch in Isolation befinden, sollen nicht zum Arbeitsplatz zurückkehren dürfen.
    • Firmen sollen mindestens fünf Tagesvorräte an Schutzmasken, Desinfektionsmitteln, Thermometer und anderen Vorräten halten.
    • Essen in der Kantine soll auf verschiedene Schichten aufgeteilt werden; Tische sollen mindestens 1,5 Meter Abstand haben

Öffentliches Leben

  • Städten, Kreisen und Bezirken wird seit dem 10. März eine Risikostufe zugewiesen; ein niedriges Risiko gilt für solche, in denen seit 15 Tagen keine neuen Infektionen gemeldet wurden, die hohe Risikostufe gilt für jene mit mehr als fünfzig Fällen oder mit konzentrierten Ausbrüchen
  • Einwohner der Provinz Hubei müssen eine App benutzen, die Farbcodes aufgrund des Gesundheitszustandes generiert: Rot bedeutet bestätigt oder potenziell infiziert, Gelb Kontaktperson und Grün ohne Kontakt zu einem Fall.
  • Seit 10. März dürfen Personen mit grünem Farbcode aus Regionen mit niedriger oder mittlerer Risikostufe wieder Geschäfte aufnehmen; „grüne“ Personen aus Hochrisikogebieten müssen spezielle Reisebestimmungen einhalten. Personen mit „gelben“ Status dürfen nicht reisen, und jene mit rotem Status müssen sich in Quarantäne begeben und behandeln lassen.
  • In Wuhan dürfen Personen nur nach einer persönlichen Registrierung mit Taxis oder öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Fahrgäste können Barcodes auf den Fahrzeugen scannen, um festzuhalten, welche Verkehrsmittel sie genutzt haben.
  • China hat einen Plan für die psychologische Beratung für Menschen herausgegeben, die von Covid-19 betroffen waren: Sowohl für Patienten als auch Familienmitglieder, schutzbedürftige Gruppen oder Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Dies soll helfen, psychische Traumata zu behandeln.
  • Reisebeschränkungen, um Importe von Fällen aus anderen Ländern zu vermeiden
    • seit 10./11. März Gesundheitschecks (Temperaturmessen und Fragebögen) an Flughäfen intensiviert; vor allem am Flughafen in Peking gelten strenge Regeln. Seit dem 23. März sollen Reisende mit Symptomen oder aus akut betroffenen Gebieten auch auf das Virus getestet werden.
    • Flüge nach Peking werden teils umgeleitet, Personen mit Infektionsverdacht dürfen nicht nach Peking reisen.
    • Personen, die aus Übersee anreisen, müssen auf eigene Kosten für 14 Tage in Quarantäne gehen – nur im Ausnahmefall darf diese häuslich sein.

Südkorea

Aktuelle Lage in Südkorea

  • Tägliche Zahlen neuer Fälle halten sich seit einiger Zeit stabil auf eher niedrigem Niveau; jedoch durch eingeschleppte Fälle in die Hauptstadt noch nicht komplett abebbend.
    • erster Fall am 23. Januar
    • 9.073 bestätigte Fälle; 120 Tote bis zum 23.03.2020
    • 94 neue Fälle pro Tag (Mittelwert der vergangenen fünf Tage)
  • Um den 21. März stellten Behörden eine leichte Zunahme von Fällen fest, die Behörden durch lokale Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen in der Stadt Daegu sowie durch importierte Fälle erklärten.
  • Insgesamt wurden rund 350.000 Tests durchgeführt

Bisherige Maßnahmen zur Eindämmung

  • Stadt mit dem Haupt-Ausbruchsgeschehen (Daegu) nicht komplett abgeschottet; Einwohner können sich weiter recht frei bewegen; Regierung will Zwangsmaßnahmen vermeiden. Allerdings: Ganze Wohnblöcke und Einrichtungen unter Quarantäne, wenn Häufungen von Infektionen erkannt werden.
  • Hotlines und mehr als 600 Testzentren wurden eingerichtet, darunter rund 40 Drive-Through Testzentren; Personen mit Infektionsverdacht können sich kostenlos testen lassen.
  • Gesetze wurden geändert – um Datenschutzstandards herunterzusetzen und Verletzungen gegen Quarantäneregeln mit Gefängnisstrafen ahnden zu können.
  • Datenauswertung von Kreditkartenzahlungen, Mobiltelefonen und Überwachungskameras, um Wege und Kontakte von infizierten Personen über zwei Wochen zurückverfolgen; Bewegungsprofile von infizierten Personen öffentlich zugänglich; Einwohner erhielten über Smartphone-Apps Informationen über mögliche Krisenherde
  • Einwohner aufgerufen, Einrichtungen für Gruppen von Menschen – wie auch Bars, Restaurants, Sportanlagen und Kirchen – nicht aufzusuchen; die Einrichtungen wurden aufgerufen, zu schließen; Großveranstaltungen wurden abgesagt; einige Kirchen, Nachtclubs und andere Vergnügungsstätten aber zuletzt noch geöffnet. Mitarbeiter von Großunternehmen arbeiten nach Möglichkeit im Home-Office.
  • Schulen und Kindergärten bleiben seit der der letzten Februarwoche bis zum 6. April geschlossen

Zukünftige Maßnahmen und Ideen für die Rückkehr zur Normalität

Bildungseinrichtungen

  • Die Wiedereröffnung von Schulen und Kindergärten wurde am 18. März noch einmal verschoben; sie sollen am 6. April wieder öffnen.

Wirtschaft/ Unternehmen

  • Unternehmen und öffentliche Einrichtung mit erhöhter Gefahr durch Tröpfchen- oder Kontaktinfektionen (Callcenter, Karaoke-Bars, Internetcafés, religiöse Einrichtungen und weitere) sollen ein Infektionskontrollsystem einrichten.
  • ausreichend Desinfektionsmittel und Durchlüftung am Arbeitsplatz
  • Gesundheitszustand der Mitarbeiter soll überwacht und Symptome gemeldet werden; Körpertemperatur der Mitarbeiter soll zweimal am Tag gemessen werden
  • Mitarbeiter mit Fieber oder Symptomen von Atemwegserkrankungen sollen nicht arbeiten, aber dadurch nicht benachteiligt werden.
  • Angestellte sollten in Bezug auf die Vermeidung von Infektionen fortgebildet werden (Händewaschen, Husten-Etiquette)
  • Besucher bei Betreten der Unternehmensgebäude auf erhöhte Temperatur untersuchen

Öffentliches Leben

  • psychologische Unterstützung für Patienten stärken: In kommunalen Behandlungszentren sollen professionelle Beratungs- und Therapieangebote etabliert werden; alle Patienten erhalten einen einmonatigen kostenlosen Zugang zu einem Online-Videodienst
  • Reisebeschränkungen, um Importe von Fällen aus anderen Ländern zu vermeiden
    • Einreisende müssen Gesundheitsfragebogen ausfüllen, ihre Körpertemperatur wird gemessen und Personen mit Symptomen werden weiter untersucht und bei Bedarf auf das Virus getestet. Angaben zum Wohnsitz in Südkorea, zu Kontaktmöglichkeiten und das Installieren von Selbstdiagnose-Apps sind Pflicht
    • Alle Einreisenden aus Europa müssen seit dem 22. März auf SARS-CoV-2 getestet werden und auch bei negativem Test für zwei Wochen in Selbstquarantäne; in Quarantäne sollen sie Gesundheitsangaben über Selbstdiagnose-App machen. Regierung stellt Behelfsunterkünfte für 1.000 Reisende aus Europa

Gesundheitssystem

  • Entlastung des Personals: circa 1.100 weitere Ärzte, 800 Pfleger und 200 Pflegeassistenten in betroffene Gebiete geholt
  • Arbeitszeit soll acht Stunden pro Tag sowie 40 Stunden pro Woche umfassen – unvermeidliche Überstunden sollen angemessen entlohnt werden
  • Kliniken mit Gewinneinbußen durch COVID-19 erhalten Ausgleichszahlungen; für Isolierzimmer in Kliniken werden Zusatzleistungen gezahlt
  • Einführung eines Daten-basiertes, smartes Monitoring-Systems in Kliniken – soll zukünftig Körpertemperatur, Blutdruck und Daten zu Patienten mit milden Verläufen in Echtzeit an Behandlungszentren übermitteln. Patienten sollen Werte selbst eintragen, um Kontakt zwischen Personal und Patient zu reduzieren

Hongkong

Aktuelle Lage in Hongkong

  • Tägliche Fallzahlen halten sich auf niedrigem Niveau, Tendenz leicht steigend
    • Erster Fall: 23. Januar
    • 356 Fälle; 4 Tote am 23.03.2020
    • 35 neue Fälle pro Tag (Mittelwert der vergangenen fünf Tage)

Bisherige Maßnahmen zur Eindämmung

  • Schnelle Reaktion auf ungewöhnliche Fälle von Lungenerkrankungen in China:
    • Ärzte sollten jeden Fall Grippe-ähnlicher Symptome melden, der vorher in Wuhan war
    • Teilweise Grenzschließungen zu China
    • Schulen wurden am 23. Januar geschlossen, durch Online-Kurse ersetzt; Firmen sollten ins Home-Office gehen
  • Systematische Tests bei Verdachts- und Kontaktpersonen
  • Informationen von Infizierten öffentlich zugänglich (Alter, Stadtteil); aus Karten einsehbar, wo Personen unter Quarantäne oder Selbst-Isolation sind

Zukünftige Maßnahmen

  • Schulen für höhere Jahrgänge sollen möglicherweise Ende April wieder öffnen, jüngere Kinder sollen bis Mai zuhause bleiben
  • Personen, die aus dem Ausland nach Hongkong reisen, sind verpflichtet, elektronische Armbänder zu tragen, die ihre Bewegung in der Stadt festhalten.

Taiwan

Aktuelle Lage in Taiwan

  • Tägliche Fallzahlen halten sich auf niedrigem Niveau, Tendenz seit Mitte März leicht steigend
    • erster Fall am 21. Januar
    • 195 Fälle; 2 Tote bis zum 23.03.2020
    • 19 neue Fälle pro Tag (Mittelwert der vergangenen fünf Tage)
  • Nach amtlichen Angaben wurden bislang insgesamt rund 25.000 Verdachtsfälle untersucht.

Bisherige Maßnahmen zur Eindämmung

  • Gut vorbereitet durch SARS-Epidemie (2002/2003):
    • sehr früh (31. Dezember) beginnende Kontrolle von Einreisenden auf Symptome
    • im Januar aktivierte das Land ein 124 Punkte umfassendes Krisenprotokoll, um Fälle schnell zu identifizieren, Infektionen einzudämmen und Ressourcen für die Gesundheitsversorgung bereitzustellen
    • Militär stellte Masken zusätzlich zum bestehenden großen Vorrat her
  • Intensives Aufspüren von Kontakten von Infizierten
  • Auswertung von Handydaten, um Infizierte zu finden oder Quarantäne bei Einreisenden zu überprüfen
  • Strafen für das Horten von medizinischen Produkten, das Verbreiten von Falschinformationen und das Widersetzen gegen Quarantäneanweisungen
  • Schulen waren bis zum 25. Februar geschlossen
  • Restaurants blieben geöffnet; Großveranstaltungen blieben erlaubt, aber es wurde davon abgeraten

Zukünftige Maßnahmen

  • Verbot von Transit-Flugverkehr zwischen 24. März und 7. April

Japan

Aktuelle Lage in Japan

  • Tägliche Fallzahlen schwanken, nur sehr leichtes Wachstum
    • erster bestätigter Fall am 22. Januar
    • 1.128 bestätigte Fälle; 42 Tote bis zum 23.03.2020
    • 48 neue Fälle pro Tag (Mittelwert der vergangenen fünf Tage)
  • Bis zum 19. März wurden in Japan knapp 15.000 Tests durchgeführt, rund 900 fielen positiv aus (ausgenommen Kreuzfahrtschiff Diamond Princess)
  • Im März wurde die Testkapazität laut Gesundheitsministerium von rund 4.000 auf circa 6.000 Tests ausgebaut, doch bis zum 8. März wurden täglich nur bis zu 1.500 Tests durchgeführt.

Bisherige Maßnahmen zur Eindämmung

  • Unternehmen sollen ihre Mitarbeiter ermutigen, bei Fieber oder Grippe-ähnlichen Symptomen zuhause zu bleiben – und Telearbeit ermöglichen. Nach einem Medienbericht müssen viele japanische Angestellte Urlaubstage nehmen, um bei Symptomen zuhause bleiben zu können.
  • Durchführung öffentlicher Veranstaltungen soll je nach den Gegebenheiten und Infektionsgeschehen vor Ort überdacht werden.
  • Ältere Menschen in Wohneinrichtungen sollen durch Präventionsmaßnahmen geschützt werden. Regionen mit größerem Ausbruchsgeschehen sollten die Bevölkerung dazu aufrufen, verstärkt zuhause zu bleiben.
  • Nach Medienberichten werden in Japan nur Personen getestet, die deutliche Symptome oder einen direkten Kontakt mit einer infizierten Person hatten.
  • Einreiseverbote galten erst nur für Reisende aus Regionen in China, Südkorea und Iran; seit 19. März auch für Regionen in Italien, in der Schweiz, in Spanien und ganz Island.
  • Schulen und andere Einrichtungen sollen über Infektionskontroll-Regeln aufklären und zunächst nur im Notfall vorübergehend schließen.

Zukünftige Maßnahmen

  • Mitte März ließ Premierminister Shinzo Abe das Bildungsministerium Richtlinien zur möglichen Öffnung der Schulen nach den Frühlingsferien erarbeiten, welche normalerweise im April enden.
  • Laut einer Umfrage, die am 23. März vorgestellt wurde, arbeiten 13 Prozent der japanischen Angestellten von Zuhause aus. Knapp jeder zweite gab an, zum ersten Mal von zuhause zu arbeiten. Jeder Dritte, der nicht von zuhause arbeitete, würde dies gerne - kann es aber aus unterschiedlichen Gründen nicht.
  • Alle ankommenden Reisenden aus anderen Ländern müssen Fragebögen ausfüllen und sie werden zur Erhebung ihres Gesundheitszustands aufgerufen. Personen, die aus China oder Südkorea einreisen, müssen 14 Tage in Quarantäne verbringen und dürfen kein Nahverkehrsmittel verwenden.
  • Mitte März warnten Experten vor starken Anstiegen der Neuerkrankungszahlen – hieraufhin bat Premierminister Shinzo Abe, die Durchführung großer Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen erneut zu prüfen; am 24. März wurde bekanntgegeben, dass die für 2020 geplanten olympischen Spiele um ein Jahr verschoben werden.

Literaturstellen, die verwendet wurden

In diesem speziellen Fall stellen wir Ihnen eine Liste der Quellen pro Land zur Verfügung. Sollten Sie spezifische Quellen für eine einzelne Information benötigen, melden Sie sich gerne bei uns.

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