Halbjährige HIV-Prophylaxe mit Lenacapavir auch in zweiter Phase-3-Studie wirksam
Lenacapavir ist auch in einer zweiten Phase-3-Studie als HIV-Prophylaxe hoch wirksam
das Medikament muss nur halbjährig gegeben werden
laut Forschenden ist Lenacapavir für den weltweiten Kampf gegen AIDS ein „Game Changer”
Das Medikament Lenacapavir kann Menschen mit substanziellem HIV-Risiko besonders effektiv vor Neuinfektionen mit dem Virus schützen. Es muss dazu lediglich alle sechs Monate im Rahmen einer antiviralen Prä-Expositions-Prophylaxe (HIV-PReP) gespritzt werden. Diese hohe Schutzwirkung wurde nun in einer Phase-3-Studie der PURPOSE 2-Studie bestätigt. Die Ergebnisse wurden von dem US-Pharmahersteller Gilead in einer Pressemitteilung anlässlich der HIV-Glasgow-Konferenz am 13. November [I] und nun im Fachjournal „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht (siehe Primärquelle). PURPOSE 2 wurde aufgrund vielversprechender Ergebnisse vorzeitig beendet, um das Medikament allen Probanden und Probandinnen zur Verfügung zu stellen.
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Das Transkript können Sie hier als pdf herunterladen.
„Interessenskonflikte habe ich keine.“
„Ich habe keine Interessenkonflikte.“
Alle anderen: Keine Angaben erhalten.
Primärquelle
Kelley CF et al. (2024): Twice-Yearly Lenacapavir for HIV Prevention
in Men and Gender-Diverse Persons. New England Journal of Medicine. DOI: 10.1056/NEJMoa2411858.
Literaturstellen, die vom SMC zitiert wurden
[I] Gilead Sciences, Inc. (13.11.2024): Gilead Presents Full PURPOSE 2 Data Results for Twice-Yearly Lenacapavir for HIV Prevention at HIV Glasgow. Pressemitteilung des Unternehmens.
[II] Bekker LG et al. (2024): Twice-Yearly Lenacapavir or Daily F/TAF for HIV Prevention in Cisgender Women. NEJM. DOI: 10.1056/NEJMoa240700.
Dr. Astrid Berner-Rodoreda
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Heidelberg Institute of Global Health, Universitätsklinikum Heidelberg
Prof. Dr. Clara Lehmann
Fachärztin für Innere Medizin, Infektiologie, Reisemedizin und Leiterin des Infektionsschutzzentrums, der Infektionsambulanz sowie der Post-Covid-Ambulanz, Uniklinik Köln
Prof. Dr. Max von Kleist
Leiter der Forschungsgruppe „Mathematics for Data Science“, Freie Universität Berlin