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05.01.2022

Neue Erkenntnisse zu Omikron und Ausblick

Die Omikron-Variante breitet sich in Deutschland weiter aus. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet damit, dass die Variante hierzulande bald vorherrschend sein wird. Bei einer einfachen Fortschreibung der Wachstumsraten vor Weihnachten wäre dies schon jetzt der Fall. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass sich Omikron zwar rascher ausbreitet als vorherige Varianten, aber im Vergleich zur Delta-Variante zu milderen Krankheitsverläufen führt. So ist etwa die Viruslast in der Lunge niedriger als bei einer Delta-Infektion [I]. Krankenhausdaten aus Großbritannien stützen diese Beobachtungen: Während die Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken steigt, stagniert die Zahl der genutzten Beatmungsplätze weitgehend [II]. Die Patienten werden also im Krankenhaus behandelt, benötigen aber offenbar seltener Atemhilfe.

In Deutschland sinkt die Hospitalisierungsrate derzeit noch, allerdings ist anzunehmen, dass Omikron trotz steigender Impfquote aufgrund der hohen Infektiosität noch zu einer größeren Belastung für das Gesundheitssystem und die Wirtschaft werden könnte, als es die Daten bisher suggerieren. Bund und Länder wollen deshalb am Freitag unter anderem über etwaige neue Kontaktbeschränkungen beraten und darüber, ob die Quarantäneregeln angepasst werden. Denn mit Ausbreitung der Omikron-Variante wächst die Gefahr, dass auch die Zahl von Quarantäne-Anordnungen bei Kontaktpersonen von Infizierten steigt. Das Robert Koch-Institut empfiehlt derzeit im Fall von Omikron immer eine Quarantäne – auch für geimpfte und genesene Kontaktpersonen.

Über die neuesten Erkenntnisse zur Omikron-Variante, den Immunschutz nach Impfung und die Lage in den Kliniken diskutierten Fachleute in einem 50-minütigen Press Briefing des SMC.

Fachleute im virtuellen Press Briefing

     

  • Prof. Dr. Andreas Schuppert
    Leiter des Institute for Computational Biomedicine, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH)
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  • Prof. Dr. Jörg Timm
    Leiter des Instituts für Virologie, Universitätsklinikum Düsseldorf

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  • Prof. Dr. Clemens Wendtner
    Chefarzt der Infektiologie und Tropenmedizin sowie Leiter der Spezialeinheit für hochansteckende lebensbedrohliche Infektionen, München Klinik Schwabing

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Video-Mitschnitt & Transkript


Hier können Sie das Video mit Sprecheransicht abspielen.

 

Ein Transkript finden Sie hier.

Literaturstellen, die vom SMC verwendet wurden

[I] Bentley EG (2021): SARS-CoV-2 Omicron-B.1.1.529 Variant leads to less severe disease than Pango B and Delta variants strains in a mouse model of severe COVID-19. bioRxiv. DOI: 10.1101/2021.12.26.474085.

[II] Government UK (03.01.2021): Healthcare in United Kingdom. UK Coronavirus Dashboard.