Schätzung der künftigen hitze- und kältebedingten Sterblichkeit durch Klimawandel
Studie modelliert durch Klimawandel bedingte Todesfälle in Europa für drei Klimawandelszenarien mit je vier Anpassungsszenarien
große statistische Unsicherheiten bei Vorhersage kälte- und hitzebedingter vorzeitiger Todesfälle
befragte Forschende warnen vor falscher Interpretation der Ergebnisse und betonen, dass Vorkehrungen gegen Hitze getroffen werden müssen
Die Frage, ob und wie viele Menschen zusätzlich durch steigende Temperaturen bei fortschreitendem Klimawandel vorzeitig sterben, ist schwierig zu untersuchen und noch schwieriger zu quantifizieren [I]. Nun erscheint eine Studie, die diesen Zusammenhang für drei Klimaszenarien und unterschiedlich stark ausgeprägte Anpassungsmaßnahmen untersucht hat. Im Szenario mit dem stärksten Temperaturanstieg (SSP3-7.0) sieht die Arbeit einen möglichen Anstieg um 50 Prozent kälte- und hitzebedingter vorzeitiger Todesfälle – allerdings auch nur dann, wenn keinerlei Anpassungsmaßnahmen vollzogen würden. Alle Szenarien sind mit ausgesprochen großen Unsicherheiten versehen, bei zwei von diesen ist dabei nicht eindeutig, in welche Richtung der Effekt ausschlagen wird. Die Studie ist am 27.01.2025 im Fachjournal „Nature Medicine“ (siehe Primärquelle) erschienen.
Leiter des Bereichs Umweltexposition und Gesundheit, Departement Epidemiologie und Public Health, Schweizerisches Tropen- und Public-Health-Institut Basel (Swiss TPH), Schweiz
Methodik
„Die aktuelle Studie verwendete etablierte Methoden zur Abschätzung der hitze- und kältebedingten Sterblichkeit inklusive Unsicherheitsbetrachtungen. Die große geographische Abdeckung ist eine Stärke der Studie.“
„Die Hauptresultate stehen im Einklang mit bisherigen ähnlichen Studien und zeigen, dass im südlichen Europa die hitzebedingte Sterblichkeit überwiegt, während im Norden die kältebedingte Sterblichkeit dominiert. Ebenfalls unbestritten ist, dass mit zunehmender Klimaerwärmung die hitzebedingte Sterblichkeit zunimmt und die kältebedingte Sterblichkeit abnimmt und dass mit Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen diese beiden Effekte reduziert werden können.“
„Solche Abschätzungen haben inhärente Unsicherheiten, was sich in weiten Konfidenzintervallen äußert. Die Hauptresultate der Studie beruhen auf der Annahme, dass der historische Zusammenhang zwischen Hitze und Sterblichkeit in den Jahren 2000 bis 2014 in die Zukunft extrapoliert werden kann.“
„Wie die Autoren diskutieren, zeigen verschieden Studien, zum Beispiel auch aus der Schweiz, dass sich die Bevölkerung an höhere Temperaturen gewöhnt und die Sterblichkeit bei heißem Wetter über die Zeit tendenziell abnimmt. Das liegt an Verhaltens- und Infrastrukturanpassungen – zum Beispiel Klimaanlagen – sowie eventuell auch an physiologischen Anpassungen.“
Verschiedene Anpassungsszenarien
„Die Autoren haben diesen Effekt mit groben Annahmen abgeschätzt. Aus meiner Sicht überschätzten die Hauptresultate der Studie in den Szenarien ohne Anpassungsmaßnahmen mit großer Wahrscheinlichkeit die zukünftige hitzebedingte Sterblichkeit etwas. Die Resultate mit dem 10- oder 50-prozentigen Adaptionsszenario erachte ich als deutlich plausibler. Damit würde sich der Netto-Effekt in den drei Klimaszenarien in Europa etwas weiter nach Süden verschieben als in Abbildung 3 der aktuellen Studie dargestellt.“
„Aus globaler Sicht lässt sich festhalten, dass die Zunahme der hitzebedingten Sterblichkeit absolut dominierend ist, während in Europa nördliche Länder in Bezug auf temperaturbedingte Sterblichkeit vom Klimawandel profitieren. Damit verstärkt der Klimawandel bestehende globale Ungleichheiten.“
Limitationen der Studie
„Abschließend noch einige zusätzliche Informationen für die meines Erachtens kritische Annahme der konstanten Hitze-Sterblichkeits-Beziehung in den Szenarien ohne Anpassungsmaßnahmen: Daten zur Veränderung der Hitze-Sterblichkeitskurve über die Zeit aus der Schweiz – sie stammen aus dem Bericht ‚Hitzebedingte Sterblichkeit‘ [VI, dort Abbildung 1] – zeigen, dass bei gleicher Temperatur weniger hitzebedingte Todesfälle auftreten beziehungsweise die Hitze-Sterblichkeitskurve nach rechts verschoben wird (zu sehen in den Abbildung von Appendix A1 von [VI]).“
Leiter des Fachgebiets Umweltmedizin und gesundheitliche Bewertung, Umweltbundesamt (UBA), Dessau-Roßlau
Methodik
„Bei der aktuellen Studie handelt es sich um eine Abschätzung der temperaturbedingten Mortalität unter verschiedenen Bedingungen. In die Berechnungen geht neben der Entwicklung des Klimas auch die demographische Entwicklung und auch noch die Anpassung der Bevölkerung an die Folgen des Klimawandels ein. Diese Berechnungen werden nun für 854 Städte in Europa durchgeführt, welche sich in allen diesen Eigenschaften schon jetzt stark unterscheiden.“
„Die Studie hinsichtlich der Validität und Bedeutung zu bewerten, bedeutet, dass eingehende Kenntnisse in die zugrunde gelegten Annahmen und auch die Qualität der Daten vorhanden sind. Wenngleich dies theoretisch möglich wäre, so würde dies bedeuten, dass eine beträchtliche Beschäftigung mit der Gesamtheit der eingehenden Daten, der getroffenen Annahmen und Methodiken erforderlich wäre. Meines Erachtens ist dies weder für Gutachter*innen im Auftrag der Zeitschrift oder des Verlags tatsächlich leistbar, geschweige denn für die Leser*innen der Studie, jedenfalls nicht nach meiner Erfahrung.“
„Im einleitenden Text führen die Autor*innen aus, dass die Projektion einer durch Kälte und Hitze verursachten Mortalität und des damit verbundenen ‚Netto-Effekts‘ für die Sterblichkeit insgesamt unter zukünftigen Bedingungen grundsätzlich schwierig ist. Gründe dafür sind die Temperaturvorhersagen aus Klimamodellen, komplexe Expositions-Wirkungs-Beziehungen, welche aus epidemiologischen Studien abgeleitet werden und die sich auch je nach Lokalisation und Bevölkerung in Europa stark unterscheiden können. Dazu kommen Unsicherheiten in der zukünftigen sozioökonomischen und demographischen Entwicklung, sowie Veränderungen in der Vulnerabilität der Bevölkerung. Dies sind alles keine Kleinigkeiten, sondern Faktoren, die wesentlichen Einfluss auf ein rechnerisches Modell haben können.“
Limitationen der Studie
„Diese Unsicherheiten in einer Berechnungsformel abzubilden ist eine Herausforderung, der sich Wissenschaftler*innen zwar annehmen können, aber grundsätzlich bleiben diese Berechnungen mit sehr großen Unsicherheiten verbunden. Letztlich besteht jedoch eine große Nachfrage nach derartigen Zahlen und Politik und Medien greifen gerade stark aggregierte Zahlen von Todesfällen oder Erkrankungen gerne auf. Berechnungen von Krankheitslasten sind grundsätzlich stark abhängig von der Qualität der eingehenden Daten und Annahmen. Insofern lässt sich zwar annehmen, dass die Berechnungen unter den gegebenen Bedingungen zwar zutreffend sind, aufgrund der Komplexität der eingehenden Daten aber auch durchaus sehr unscharf oder sogar falsch sein könnten, gerade wenn die Unsicherheiten nicht mit kommuniziert werden, wie es oft in den Medien der Fall ist. Dies wird schon dadurch gebahnt, dass die Studie im Abstract die Mortalitätszahlen von 85 Jahren – davon 75 zukünftige Jahre – in einer einzigen Zahl kumuliert. Die Zahl suggeriert eine enorme Genauigkeit, letztlich stellt sie aber nur den Mittelwert einer großen Spannbreite möglicher Ergebnisse dar.“
„Problematisch an der Veröffentlichung finde ich weniger die recht intransparente Methodik, sondern mehr den Ansatz, dass sich Kälte- und Hitzemortalität gegeneinander aufrechnen lassen. Es ist zwar richtig und bekannt, dass im Winter bei niedrigen Temperaturen mehr Todesfälle zu beklagen sind als im Sommer, jedoch hat dies andere Gründe – zum Beispiel vermehrte Infektionen – und noch nichts mit der zusätzlichen Mortalität durch Hitze zu tun. Diese ist tatsächlich zusätzlich zu betrachten. Die Prognose, welche diese Studie vorgibt, dass im Winter zukünftig weniger Menschen durch Kälte versterben, setzt voraus, dass sich am Krankheitsgeschehen gerade im Winter nichts ändern wird. Dies ist jedoch kaum mehr als eine Hypothese, denn allein durch den zunehmendem Klimawandel gibt es gute Gründe anzunehmen, dass sich zum Beispiel durch die Verbreitung neuer Infektionserreger oder Auswirkungen des Klimawandels auf die Ernährung oder die Mikrobiome von Menschen, Tieren und Pflanzen, neu auftretende Schadstoffe oder Luftverunreinigung auch in milderen Wintern eine höhere Krankheitslast ergibt, die bislang noch kaum abgeschätzt werden kann.“
„Zusammenfassend kann man sagen, dass Modelle geeignet sind, eine mögliche Zukunft zu beschreiben – mit der Einbeziehung vieler unsicherer Faktoren nehmen aber die Unsicherheiten im Gesamtergebnis zu, die letztlich so bedeutsam werden können, dass das Modell kaum noch Aussagekraft hat. Dies soll die Ergebnisse der aktuellen Studie nicht in ein schlechtes Licht stellen, zumal die Unsicherheiten und Limitationen auch benannt werden. Man sollte sich lediglich bewusst machen, dass es sich lediglich um eine Schätzung unter bestimmten Annahmen handelt, welche enorme Unsicherheiten beinhaltet und bei anderen Annahmen auch völlig anders ausfallen könnte.“
Außerordentlicher Professor in der Froschungsgruppe Klimaphysik, Institut für Atmosphäre und Klima, Departement Umweltsystemwissenschaften, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ), Zürich
Grundsätzliches zur temperaturbedingten Sterblichkeit
„Zu Beginn möchte ich gerne drei grundsätzliche Gedanken einbringen, die die Diskussion des Nettoeffekts von Hitze-beziehungsweise Kältesterblichkeit betreffen. Erstes: Es ist wichtig, die Definition von kälte- und hitzebedingter Sterblichkeit in diese Publikationen zu verstehen. Es wird zuerst eine Exposure Response Function (ERF) (Exposition-Wirkung-Zusammenhänge: Wann führt welcher Zusammenhang (Korrelation) in welcher Dosis zu welchen gesundheitlichen Effekten?; Anm. d. Red.) aus Mortalitätsdaten und beobachteten Temperaturen geschätzt und dabei ergibt sich eine Temperatur mit minimaler Sterblichkeit (minimum mortality temperature (MMT)). Diese liegt oft um die 20 Grad Celsius [1]. Die Mortalität bei höheren Temperaturen wird in diesen Studien als Hitzemortalität bezeichnet und die Mortalität bei niedrigeren Temperaturen als kältebedingte Mortalität. Das heißt, Mortalität an Tagen mit Temperaturen um 17 oder 18 Grad Celsius wird hier als kältebedingte Mortalität klassifiziert. Das ist nicht das, was sich die meisten Menschen unter kältebedingter Mortalität vorstellen. Nun ist die Mortalität an diesen Tagen nur wenig erhöht, aber die meisten Tage im Jahr haben eine durchschnittliche Temperatur in diesem Bereich (siehe Histogramme) und somit erhält diese Klasse trotzdem ein recht hohes Gewicht in den Gesamtzahlen. Das ist eine Überlegung, die Andrew Dessler sehr schön beschreibt [I]. Einige Studien haben versucht, die Mortalitäten für ‚extreme-cold‘ und ‚extreme-heat‘ separat zu quantifizieren [2]. Meines Wissens ist darüber hinaus zum Beispiel die kältebedingte Sterblichkeit schwierig vom Effekt von Grippewellen zu trennen, die auch in diesen Temperaturbereich fallen. Aber diesen Effekt können die Epidemiologen besser beurteilen.“
„Zweitens: Studien zu Übersterblichkeit bei Hitze werden oft reflexartig kommentiert mit dem Hinweis, dass mehr Menschen an Kälte sterben als an Hitze. Diese Studie hier versucht nun den Nettoeffekt des Klimawandels zu quantifizieren. Ich finde diese eine spannende akademische Fragestellung und relevant für eine europaweite oder globale Betrachtung der Klimarisiken, Kosten und Folgen. Nichtsdestotrotz gibt es auch berechtigte Argumente, dass dieser Nettoeffekt nur beschränkt relevant ist. Ich würde bei der Zulassung eines neuen Medikaments mit schlimmen Nebeneffekten, die zu zahllosen Toten führen, kaum argumentieren, dass das Medikament ja ungefähr ebenso viele Leben rettet und der Nettoeffekt sogar trotz der vielen Toten kurzfristig allenfalls sogar leicht positiv sein könnte. Deshalb scheint mir die Fokussierung auf einen großräumigen Nettosterblichkeitseffekt etwas zynisch. Man sollte durchaus erwähnen, dass Klimawandel allenfalls zu einer Abnahme der Kältesterblichkeit führt, aber das bedeutet nicht, dass die Zunahme der Hitzesterblichkeit deshalb problemlos wäre. Ich fände die steigende hitzebedingte Sterblichkeit sogar alarmierend, wenn der Nettoeffekt eine Abnahme der temperaturbedingten Sterblichkeit wäre.“
„Und schließlich drittens: Wie die aktuelle Studie schön zeigt, kann der Nettoeffekt europaweit gleich Null sein, während in Nordeuropa die kältebedingte Sterblichkeit stark abnimmt und in Südeuropa die hitzebedingte Sterblichkeit stark zunimmt. Es wird die Mittelmeerländer dann wenig beruhigen, dass der europaweite Nettoeffekt null ist, wenn die Hitzesterblichkeit vor Ort stark zunimmt.“
Methodik
„Ich beurteile die Methodik als State of the Art. Die Autorinnen und Autoren stammen aus den europaweit führenden Forschungsgruppen in diesem Themengebiet. Ich bin selbst kein Epidemiologe, war aber an mehreren Studien beteiligt. Die Methodik dieser Studie ist meines Erachtens sehr sorgfältig gewählt, Unsicherheiten sind sehr sorgfältig dokumentiert und die Einschränkungen diskutiert. Eine Stärke der Studie sind die vielen Messreihen aus 854 Städten, die einfließen. Das heißt, die Studie ist räumlich viel repräsentativer als andere Studien, aber sie ist natürlich immer noch auf Europa beschränkt.“
„Ein wichtiger Schritt ist sicher, dass die Studie auch Anpassungsszenarien quantifiziert. Frühere Studien wurden stark kritisiert, weil sie davon ausgehen, dass keine Anpassung stattfindet. Das ist eine unrealistische Annahme und es gibt Studien, die zeigen, dass nach der Hitzewelle 2003 durch zahlreiche Maßnahmen die Verwundbarkeit deutlich gesenkt werden konnte. Wie die Autoren diskutieren, wird aber inzwischen das Potenzial von Anpassung zum Teil auch schon wieder überschätzt. Eine totale Anpassung ist nicht einfach und widerspricht auch wieder den Erfahrungswerten.“
auf die Frage, inwiefern die Studie tatsächliche Neues einbringt, da zum Beispiel die erste angegebene Quelle auf eine scheinbar sehr ähnliche Studie des gleichen Autors aus dem Jahr 2023 verweist:
„Die Referenz 1 in der Studie beschränkt sich meines Wissens auf die Betrachtung der Vergangenheit und zeigte, dass es im Status Quo gemäß der hier gewählten Definition mehr Kälte- als Hitzetote gibt. Es gibt andere Studien, die gleiche Abschätzung machen – etwa Referenz 11 –, aber diese haben deutlich geringere räumliche Abdeckung, verwenden die gleiche ERF für verschiedene Altersklassen – was unrealistisch ist – und berücksichtigen Änderungen der Bevölkerungsstruktur nicht.“
auf die Frage, was für das Verständnis der großen Unsicherheitsbereiche in den einzelnen Szenarien wichtig ist:
„Ich interpretiere es als große Stärke der Studie, dass die Autoren die Unsicherheiten sauber quantifizieren. Das ist etwas, das in anderen Impactstudien zu wenig systematisch gemacht wird. Die Mortalität für Temperaturen und zukünftige Bevölkerungsverteilungen abzuschätzen, ist mit großen Unsicherheiten behaftet. Wichtig dabei ist, zu verstehen, dass die Wahrscheinlichkeit viel höher ist, dass die Realität im Bereich um den Median/best estimate liegt, als am obersten oder untersten Rand des Unsicherheitsbereichs. Die Interpretation, es gäbe keine signifikante Änderung (da die Konfidenzintervalle für SSP1 und SSP2 weit in den negativen Bereich reichen; Anm. d. Red.), ist falsch. Wenn schon, dann müsste die Interpretation lauten, dass man einen Netto-Nulleffekt nicht ganz ausschließen kann. Wie oben beschrieben, wäre der Effekt in vielen Regionen dann immer noch deutlich negativ.“
„Außerdem wäre die Betrachtungsweise, dass man einen ausgeglichenen Nettoeffekt nicht ausschließen kann, kein sinnvoller Ansatz in der Risikobewertung. Das wäre, als ob man ein Gebäude mitten im Waldbrand auch bei riesiger Feuergefahr nicht gegen Brand schützen würde, solange es noch einen kleinen Funken Hoffnung gibt, dass das Haus nicht doch in Brand gerät. Sinnvollerweise ergreift man Gegenmaßnahmen, auch wenn es nur eine geringe Wahrscheinlichkeit eines negativen Effekts gibt.“
Verschiedene Anpassungsszenarien
„Die Ansätze, 10-, 50- und 90-prozentige Anpassungsszenarien zu nutzen, sind neue Ansätze der Mortalitätsabschätzung und ein wichtiger Pluspunkt dieser Studie. Allerdings scheint es mir schwierig, das in konkrete Maßnahmen zu übersetzen. Für eine 50-prozentige Anpassung müssten diese Maßnahmen sehr umfassend sein und nicht nur Hitzewarnungen beinhalten, sondern massive Eingriffe in Verhaltensweisen, Kühlung, Pflege und Altenbetreuung und so weiter. Wenn ich es richtig verstehe, würde ‚50-prozentige Anpassung‘ bedeuten, dass bei gleicher Hitzeanomalie die Übersterblichkeit gegenüber heute um 50 Prozent reduziert werden müsste.“
auf die Frage, inwiefern aus der Studie abgeleitet werden könnte, dass noch jede Menge Zeit für die Umsetzung der Anpassung bestehe, da in allen betrachteten Szenarien frühestens ab 2050 mit einem Netto-Anstieg zu rechnen sei:
„Mein Hauptargument würde auf meinen Gedanken ganz oben basieren: Eine Netto-Null-Änderung kann nicht das Ziel sein. Bei Verkehrstoten ist das Ziel auch nicht, das Problem zu verlagern. Wenn zum Beispiel durch sicherere Autos anderswo die Anzahl Verkehrstoten abnimmt, würde man deshalb nicht die Gurtpflicht aufheben und sich zufriedengeben, wenn der Nettoeffekt null wäre. Ziel ist es, die Sterblichkeit tief zu minimieren.“
„Noch wichtiger ist aber, dass ein ausgeglichener Nettoeffekt ganz sicher nicht bedeutet, dass keine Anpassung nötig ist. Die aktuelle Studie zeigt ganz deutlich die klaren räumlichen Muster. Die südliche Hälfte Europas wird eine starke Zunahme der Hitzesterblichkeit erfahren und muss sich anpassen. Man würde dort nicht mit dem Hinweis auf Anpassung verzichten , dass man glücklich sei, dass es dafür in Nordeuropa weniger Kältesterblichkeit gibt. Auf der Seite der Hitze steigt die ERF im Übrigen sehr stark an und deshalb sind in Städten und im Süden Europas Anpassungsmaßnahmen gegen Hitze sehr dringend, auch wenn man damit in ländlichen Gebieten von Norwegen und Finnland noch etwas warten kann.“
Berichterstattung zu temperaturbedingter Sterblichkeit
„Meines Erachtens ist es wichtig, dass man transparent und ohne Denkverbote sowohl die positiven Effekte als auch die negativen Effekte des Klimawandels erwähnt, aber dann den Nettoeffekt sorgfältig einordnet. Dabei sind meines Erachtens die Punkte oben zentral. Es ist wichtig zu kommunizieren, dass in dieser Betrachtungsweise Mortalität bei 17 oder 18 Grad Celsius als kältebedingte Mortalität interpretiert wird. Es ist wichtig zu betonen, dass es sogar ohne Nettozunahme der Sterblichkeit klare Verlierer und Gewinner gibt und dass dies ethisch schwierige Fragen aufwirft. Schließlich ist es gemäß dieser Studie sogar bei der Sterblichkeit und noch vielmehr bei allen Effekten so, dass netto die negativen Effekte viel ausgeprägter sind. Das sorgfältig zu kommunizieren ist eine große Herausforderung, aber meines Erachtens der Grund, weshalb Wissenschaftsjournalismus so unglaublich wichtig ist.“
Limitationen der Studie
„Ich erachte die Studie als sehr sauber gemacht und trotzdem gibt es – wie in jeder Studie – Einschränkungen: Die Studie beschränkt sich beispielsweise auf Europa. Würde man die ganze Welt betrachten, mit der sehr hohen Bevölkerungsdichte in Südostasien und Afrika, wären wohl die Hitzeeffekte noch viel dominanter. Die Bevölkerung im Globalen Süden ist zwar deutlich jünger, aber auch sie wird älter und ist generell vulnerabler.“
„Die weiteren Einschränkungen beziehen sich auf alle Hitzemortalitäts-Studien, auch auf jene, an denen ich selbst mitgearbeitet habe: Zum einen ist die Übersetzung von Klimamodelldaten in Informationen auf die Auflösung von Städten schwierig (gemeint ist, wie sich das Klima regional tatsächlich ändert; Anm. d. Red.). Es braucht dazu ein ‚bias adjustment‘. Es scheint mir, dass das hier sehr sorgfältig gemacht wurde, aber es gibt dabei immer Unsicherheiten. Darüber hinaus ist die Kalibrierung der ERF anspruchsvoll und die Datenreihen dafür oft kurz oder lückenhaft. Besonders, wenn die Daten noch auf Altersklassen heruntergebrochen werden, entstehen beträchtliche Unsicherheiten. Des Weiteren muss die ERF für Zukunftsabschätzungen über den Kalibrationsbereich extrapoliert werden. Das führt zu beträchtlichen Unsicherheiten, die in der aktuellen Studie sauber ausgewiesen werden. Und schließlich ist es schwierig, temperaturbedingte Mortalität von der restlichen Mortalität durch Unfälle oder Krankheiten zu trennen. Zum Teil gibt es auch kombinierte Faktoren – wie Luftverschmutzung und Hitze –, deren Effekt sich gegenseitig verstärken kann.“
Leitende Dozentin im Fachbereich Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Fakultät für Gesundheits- und Biowissenschaften, Linnaeus University, Kalmar, Schweden
„Die aktuelle Studie weist auf die Dringlichkeit umfassender Maßnahmen von sowohl Klimaschutz also auch Klimaanpassung hin. Trotz hoher Ungenauigkeit einiger Parameter zeigt das Gesamtbild der statistischen Modelle, dass in Europa im Laufe dieses Jahrhunderts die Anzahl der Hitzetoten die der Kältetoten wahrscheinlich übersteigen wird. Insbesondere die Bevölkerung in Südeuropa ist betroffen; es gibt erhebliche regionale Unterschiede.“
„Zu berücksichtigen ist, dass die vorliegende Studie – wie auch die meisten anderen Analysen zum Thema Klimawandel und Gesundheit – nur die hitze- und kältebezogene Sterblichkeit, nicht aber Erkrankungen und Verletzungen ohne Todesfolge untersucht, also sozusagen nur die Spitze des Eisberges erfasst. Unfälle auf vereisten Gehwegen und Straßen können in Zukunft zunehmen, wenn klimawandelbedingt Temperaturschwankungen um den Gefrierpunkt zunehmen. Auch Erkrankungen aufgrund von Hitzewellen dürften in der Zukunft steigen. Diese nichttödlichen temperaturbedingten Gesundheitsfolgen implizieren gesellschaftliche Kosten durch eine Belastung des Gesundheitssystems und Arbeitsausfälle.“
„Die ländliche Bevölkerung Europas ist in der vorliegenden Studie nicht miterfasst. Ihre demografische und sozioökomische Struktur ist generell aus gesundheitlicher Perspektive ungünstiger, während sie vom Effekt urbaner Wärmeinseln verschont bleibt. Eine Analyse dieser oft vernachlässigten Regionen wäre wünschenswert, auch wenn sie vor größeren methodischen Herausforderungen steht als Studien mit dicht bevölkerten, geografisch begrenzten Städten.“
„Gegenwärtig scheint das negativste der in der Studie untersuchten Klimaszenarien – SSP3-7.0 – durchaus realistisch, was unverzügliche und kraftvolle Anpassungsmaßnahmen notwendig macht. Diese Maßnahmen brauchen Zeit, da sie auf allen gesellschaftlichen Ebenen und über Sektorgrenzen hinweg implementiert werden müssen. Dazu gehören unter anderem Frühwarnsysteme, eine Anpassung des Gesundheitssystems, und langfristige städtebauliche Planungen. All dies ist jedoch bereits seit langem bekannt.“
Leiterin der Arbeitsgruppe Klimagerechte Gesundheitssysteme, Institut für Global Health, Universitätsklinikum Heidelberg, und Institut für Allgemeinmedizin, Uniklinik Köln
Methodik
„Die Studie ist von bekannten internationalen Experten im Bereich Modellierung temperaturbedingter Sterblichkeit veröffentlicht. In dieser Studie werden meines Wissens nach erstmals hitze- und kältebedingte Todesfälle in vielen Städten Europas für verschiedene Klimaszenarien, verschieden Zeithorizonte, sowie mit und ohne Anpassung modelliert. Die Vorgängerstudie von 2023 im Lancet Planetary Health hat sich den Ist-Zustand von 2010 bis 2019 angeschaut [3, ist zudem Referenz 1 in der Studie], aber keine Projektionen in die Zukunft gemacht. Die große Stärke der Studie ist ihr Datenreichtum in Bezug auf die Anzahl der einbezogenen europäischen Städte (854) inklusive der breiten geographischen Abdeckung des Kontinents. Zudem ist die gemeinsame Betrachtung von hitze- und kältebedingten Todesfällen relevant.“
auf die Frage, was für das Verständnis der großen Unsicherheitsbereiche in den einzelnen Szenarien wichtig ist:
„Es ist richtig, dass die Konfidenzintervalle groß sind und viele Null überschreiten und diese somit statistisch nicht signifikant sind. Allerdings ist man in der Epidemiologie und Biostatistik in den vergangenen Jahren davon abgekommen, zu stark auf die statistische Signifikanz zu schauen, weil dies häufig zu Missinterpretationen führt – für Details siehe [4]. Es wird eher empfohlen, die Konfidenzintervalle so anzugeben, wie es die Forschenden hier tun. Es ist auch nachvollziehbar, dass in der Gesamtbewertung dieser Studie nicht immer statistische Signifikanz erreicht wird, da bei so vielen verschiedenen geographischen Regionen sehr unterschiedliche Effekte bestehen, was in der Gesamtbewertung zu sehr großen Konfidenzintervallen führt. Die Forschenden formulieren vorsichtig, in dem sie sagen ‚could reach‘. Es ist nicht falsch zu sagen, SSP1-2.6 und SSP2-4.5 bringen keine statistisch signifikante Veränderung. Allerdings bezieht sich dies auf den gesamten Kontinent. Es werden aber durchaus auch schon in früheren Szenarien signifikante Effekte für einzelne Länder und Regionen erreicht. Auch wenn es insgesamt Unsicherheiten gibt, geht die Tendenz der Gesamtbetrachtung für Europa in allen Szenarien hin zu einem Anstieg der Netto-Sterblichkeit.“
auf die Frage, inwiefern die vorgenommenen Risikoveränderungen von 10-, 50- und 90-prozentiger Anpassung gut etabliert ist:
„Hierzu gibt es bisher tatsächlich keinen richtigen State of the Art-Ansatz. Die Forschenden schreiben ja auch, dass es sehr schwierig sei, Anpassung zu modellieren und dass sie deshalb einfach diese drei Annahmen treffen. Leider lässt sich das tatsächlich nicht in konkrete Anpassungsmaßnahmen vor Ort übersetzten, weil wir bisher zu wenige quantitative Kenntnisse darüber haben, welche Maßnahmen die Mortalität um wie viel Prozent senken.“
auf die Frage, inwiefern aus der Studie abgeleitet werden könnte, dass noch jede Menge Zeit für die Umsetzung der Anpassung bestehe, da in allen betrachteten Szenarien frühestens ab 2050 mit einem Netto-Anstieg zu rechnen sei:
„Hier ist eine Grundannahme falsch: Netto-Null Tote beziehungsweise eine nicht signifikante Netto-Steigerung von temperaturbedingten Todesfällen heißt ja nicht, dass wir keine Todesfälle haben. Selbst wenn man für bestimmte Szenarien in der Gesamtbetrachtung keinen signifikanten Netto-Effekt benennen kann – auch wenn die Tendenz in allen Gesamtszenarien für eine Steigerung der Netto-Sterblichkeit spricht –, dann haben wir immer noch eine Steigerung von Hitzetoten bei einer Verringerung der Kältetoten. Man kann es als positiven Effekt des Klimawandels sehen, dass wir weniger Kältetote haben. Trotzdem haben wir gleichzeitig mehr Hitzetote als heute, auch im SSP1-2.6 und im SSP2-4.5 Szenario und auch schon bis 2050. Insofern ist eine Anpassung an Hitze auch heute schon relevant. Es gibt ja auch heute schon bestehende Schutzmaßnahmen bei extremer Kälte, zum Beispiel Wärmebusse für Menschen ohne Obdach. Parallel dazu brauchen wir entsprechende Schutzmaßnahmen bei extremer Hitze.“
Berichterstattung zu temperaturbedingter Sterblichkeit
„Die Berichterstattung hat vermutlich eher die Hitzetoten im Fokus, weil steigende Risiken immer stärker in den Blick genommen werden als sinkende Risiken. Es gibt durchaus in wenigen Gebieten gesundheitliche Vorteile des Klimawandels, zum Beispiel eben den Rückgang von Kältetoten oder möglicherweise auch weniger Vitamin-D-Mangel [5]. Man geht aber grundsätzlich davon aus, dass die negativen Effekte des Klimawandels auf die Gesundheit die positiven Effekte überwiegen [6]. Dies betrifft die Einzelbetrachtung der gesundheitlichen Auswirkungen. Was man aber nicht vergessen darf, sind die Kippunkte mit potentiell katastrophalen Folgen für die Erdsysteme, deren Eintreten umso wahrscheinlicher wird, je stärker die Erwärmung ist.“
„Gerade weil diese Studie die negativen und positiven Effekte der Temperatur in Relation setzt, finde ich sie besonders spannend. Für die Interpretation der Ergebnisse finde ich es am interessantesten, sich die regionalen Unterschiede anzusehen. Bei diesen sieht man, dass der Klimawandel in nordeuropäischen Ländern bis zu einer Erwärmung um drei Grad die Netto-Sterblichkeit eher verringert. In südlichen Ländern findet schon ab 1,5 Grad Temperaturanstieg eher eine Steigerung der Netto-Sterblichkeit statt. Und was auch wichtig ist: Bei einer extremen Erwärmung um vier Grad steigt die temperaturbedingte Netto-Sterblichkeit über alle Regionen hinweg. Solche Szenarien sind also zu vermeiden. Was hierbei auch noch wichtig ist und in dieser Studie nicht abgebildet werden kann: Auch innerhalb von Ländern gibt es eine hohe geographische Heterogenität. Zum Beispiel sind die Hitzerisiken auch innerhalb von Deutschland ganz unterschiedlich verteilt: In Hamburg oder in Städten in Mecklenburg-Vorpommern wird das Hitzerisiko absehbar nicht so stark steigen, allerdings haben wir schon heute eine extrem hohe Hitzebelastung im oberen Rheingraben in Baden-Württemberg. Sicher würde eine Netto-Sterblichkeitsberechnung auch innerhalb Deutschlands recht unterschiedlich ausfallen.“
„Bezüglich einer sinnvollen Kommunikation: Ich finde es beim Thema der temperaturbedingten Sterblichkeit sinnvoll, beides zu benennen, also einen Rückgang der kältebedingten und einen Anstieg der hitzebedingten Sterblichkeit. Außerdem finde ich es wichtig zu sagen, dass die Anzahl der Hitzetoten steigt und es daher – unabhängig von der ‚Netto-Sterblichkeit‘ – wichtig ist, sich auf das steigende Risiko der hitzebedingten Todesfälle vorzubereiten.“
„Interessenkonflikte habe ich keine.“
„Im Sinne der Transparenz möchte ich Sie darauf hinweisen, dass ich mit 3 Co-Autorinnen und Co-Autoren gemeinsame Publikationen habe, aber die Zusammenarbeit ist nicht so eng, dass eine unabhängige Einschätzung nicht möglich wäre.”
„Es bestehen keine Interessenkonflikte.“
„Ich bin Mitglied der deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG e.V.). Dieser Verein setzt sich für Klimaschutz und Klimaanpassung im Gesundheitswesen ein. Ich erhalte keine Gelder von KLUG e.V. Ich bin zudem Sprecherin der Sektion Klimawandel und Gesundheit der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM). Ich erhalte keine Gelder für diese Tätigkeit. Ich arbeite an mehreren Forschungsprojekten, die sich mit Hitzeanpassung beschäftigen und vom Innovationsfond des gemeinsamen Bundesausschusses finanziert werden (Projekt AdaptNet, AdaptHeat). Ich erhalte persönlich keine Gelder aus diesen Projekten.“
Alle anderen: Keine Angaben erhalten.
Primärquelle
Masselot P et al. (2025): Estimating future heat-related and cold-related mortality under climate change, demographic and adaptation scenarios in 854 European cities. Nature Medicine. DOI: 10.1038/s41591-024-03452-2.
Literaturstellen, die von den Expert:innen zitiert wurden
[1] Gasparrini A et al. (2015): Mortality risk attributable to high and low ambient temperature: a multicountry observational study. The Lancet. DOI: 10.1016/ S0140-6736(14)62114-0.
[2] de Schrijver E et al. (2023): Nationwide projections of heat- and cold-related mortality impacts under various climate change and population development scenarios in Switzerland. Environmental Research Letter. DOI: 10.1088/1748-9326/ace7e1.
[3] Masselot P et al. (2023): Excess mortality attributed to heat and cold: a health impact assessment study in 854 cities in Europe. Lancet Planetary Health. DOI: 0.1016/S2542-5196(23)00023-2.
[4] Statsistical Significance (2013): Results should not be reported as statistically significant or statistically non-significant. Cochrane.
[5] Kraus FB et al. (2020): Do extreme summers increase blood vitamin D (25-hydroxyvitamin D) levels?. PLOS One. DOI: 10.1371/journal.pone.0242230.
[6] Augustin J et al. (2023): Kapitel 14 – Gesundheit. In: Brasseur GP et al (2023): Klimawandel in Deutschland. DOI: 10.1007/978-3-662-66696-8. ISBN : 978-3-662-66695-1. Buch unter Link zum Download.
Literaturstellen, die vom SMC zitiert wurden
[I] Dessler A (2013): Unraveling the debate: Does heat or cold cause more deaths? it's more complicated than you think. Blogpost auf The Climate Brink.
[II] IPCC (2022): Climate Change 2022 - Impacts, Adaptation and Vulnerability. Contribution of Working Group II to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change.
dazu Science Media Center (2022): Stimmen zum Bericht der Arbeitsgruppe II zum aktuellen IPCC-Bericht. Statements. Stand: 28.02.2022.
und Science Media Center (2022): Beitrag der Arbeitsgruppe II zum Sechsten Sachstandsbericht des IPCC. Press Briefing. Stand: 27.02.2022.
[III] Hajat S et al. (2014): Climate change effects on human health: projections of temperature-related mortality for the UK during the 2020s, 2050s and 2080s. Journal of Epidemiology & Community Health. DOI: 10.1136/jech-2013-202449.
[IV] Böttinger M et al.: Die SSP-Szenarien. Webseite des Deutschen Klimarechenzentrums.
[V] Hausfather Z (2018): Explainer: How ‘Shared Socioeconomic Pathways’ explore future climate change. CarbonBrief.
[VI] National Centre for Climate Services NCCS (2024): Hitzebedingte Sterblichkeit. Webseite der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
[VII] National Centre for Climate Services NCCS (2024): Indikator Klima. Webseite der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
[VIII] Ragletti M (2024): Hitzeschutz ist Gesundheitsschutz. Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT).
Prof. Dr. Martin Röösli
Leiter des Bereichs Umweltexposition und Gesundheit, Departement Epidemiologie und Public Health, Schweizerisches Tropen- und Public-Health-Institut Basel (Swiss TPH), Schweiz
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
„Interessenkonflikte habe ich keine.“
Dr. Wolfgang Straff
Leiter des Fachgebiets Umweltmedizin und gesundheitliche Bewertung, Umweltbundesamt (UBA), Dessau-Roßlau
Dr. Erich Markus Fischer
Außerordentlicher Professor in der Froschungsgruppe Klimaphysik, Institut für Atmosphäre und Klima, Departement Umweltsystemwissenschaften, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ), Zürich
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
„Im Sinne der Transparenz möchte ich Sie darauf hinweisen, dass ich mit 3 Co-Autorinnen und Co-Autoren gemeinsame Publikationen habe, aber die Zusammenarbeit ist nicht so eng, dass eine unabhängige Einschätzung nicht möglich wäre.”
Assoc. Prof. Dr. Barbara Schumann
Leitende Dozentin im Fachbereich Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Fakultät für Gesundheits- und Biowissenschaften, Linnaeus University, Kalmar, Schweden
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
„Es bestehen keine Interessenkonflikte.“
Dr. Alina Herrmann
Leiterin der Arbeitsgruppe Klimagerechte Gesundheitssysteme, Institut für Global Health, Universitätsklinikum Heidelberg, und Institut für Allgemeinmedizin, Uniklinik Köln
Angaben zu möglichen Interessenkonflikten
„Ich bin Mitglied der deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG e.V.). Dieser Verein setzt sich für Klimaschutz und Klimaanpassung im Gesundheitswesen ein. Ich erhalte keine Gelder von KLUG e.V. Ich bin zudem Sprecherin der Sektion Klimawandel und Gesundheit der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM). Ich erhalte keine Gelder für diese Tätigkeit. Ich arbeite an mehreren Forschungsprojekten, die sich mit Hitzeanpassung beschäftigen und vom Innovationsfond des gemeinsamen Bundesausschusses finanziert werden (Projekt AdaptNet, AdaptHeat). Ich erhalte persönlich keine Gelder aus diesen Projekten.“