Mobilität morgen: Batterien oder Brennstoffzellen
Die Weichen für eine CO2-arme Mobilität werden gestellt. Ein CO2-Preis soll Benzin und Diesel teurer machen, Prämien E-Autos billiger. Bürgerinnen und Bürger sollen beim nächsten Mal zu einem E-Auto, Transporter oder LKW greifen. Einige Länder verbieten gar ab 2035 oder 2040 den Verkauf von Verbrennern ganz. VW folgt dem Beispiel Teslas und setzt mit dem ID3 alles auf die Batteriekarte, BMW dagegen präsentierte auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) den I-Hydrogen Next, ein Brennstoffzellen-Elektroauto. Wirtschaftsminister Peter Altmaier favorisiert als Treibstoff für Elektroautos Wasserstoff, der aus Saudi-Arabien kommen soll, Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte dagegen vor Wirtschaftsvertretern an, technologieoffen fördern zu wollen – auch wenn zwei Infrastrukturen kaum zu finanzieren seien.
Damit ist sie wieder da, die Frage von 1995: Brennstoffzelle oder Batterie fürs Elektroauto? Doch anders als vor 24 Jahren haben sich die Voraussetzungen gründlich geändert. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels kann es nicht mehr um ein Entweder-Oder im Sinne eines langwierigen technischen Wettbewerbs zwischen zwei Techniken gehen. Dieser würde zu viel Zeit kosten. Batterien und Brennstoffzellen haben beide Vor- und Nachteile. Es muss jetzt darum gehen, die Techniken dort einzuführen, wo es sinnvoll und schnell möglich ist. Wie das gehen könnte, soll dieses Fact Sheet zeigen.
Andere, ebenfalls wichtige Punkte, wie zum Beispiel die Umweltauswirkungen einer der beiden Techniken oder die Frage, inwiefern für eine Verkehrswende auch eine Reduktion des Individualverkehrs notwendig ist, sind wichtig, würden aber den Rahmen dieses Fact Sheets überschreiten.
Sie können das Fact Sheet hier als PDF herunterladen.
[1] Der Spiegel, (1996): Rollende Heizung Der Spiegel 47 / 1996, S.85f.
[2] Pehnt M et al. (2009): Wasserstoff und Stromspeicher in einem Energiesystem mit hohen Anteilen erneuerbarer Energien: Analyse der kurz- mittelfristigen Perspektive. Kurzgutachten im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU).
[3] Wurnig D (2019): Zwei Drittel der Dieselautos fallen bei amtlichen NOx-Tests durch. RBB 24 Datenauswertung, 18.10.2019.
[4] Umweltbundesamt (2018): Neun Fragen und Antworten zum Diesel.
[5] International Council on Clean Transportation (2019): Benzin gegen Diesel. Vergleich der CO2-Emissionen eines aktuellen PKW-Modells der Kompaktklasse, im Labor und auf der Straße.
[6] Agora Energiewende, Agora Verkehrswende (2018): Die Kosten von unterlassenem Klimaschutz für den Bundeshauhalt.
[7] Horváth & Partners (2019): Factencheck E-Mobilität – Update 2018/2019, Infografik Reichweite.
[8] Horváth & Partners (2019): Factencheck E-Mobilität – Update 2018/2019, Infografik Ladepunkte.
[9] Sachverständigenrat für Umweltfragen SRU (2017): Umsteuern erforderlich: Klimaschutz im Verkehrssektor. Sondergutachten November 2017.
[10] Felgenhauer M F et al. (2016): Evaluating co-benefits of battery and fuel cell vehicles in a community in California. Energy 114 (2016), 360-368. DOI: 10.1016/j.energy.2016.08.014
[11] Engerer E et al. (2015): Benzin und Diesel dominieren weiter den Straßenverkehr. DIW Wochenbericht 36 (2015) Kraftstoffe im Straßenverkehr, S. 779-788.
[12] Kreyenberg D et a. (2015): Erneuerbare Energien im Verkehr. Potenzial und Entwicklungsperspektiven verschiedener erneuerbarer Energieträger und Energieverbrauch der Verkehrsträger.
[13] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2017): Kurzinformationen Elektromobilität bezüglich Strom- und Ressourcenbedarf
[14] Nagashima M (2018): Japan’s Hydrogen Strategy and it's economic and geopolitical implications. Études de l’Ifri, Ifri, October 2018.
[15] METI (o.J.): Basic Hydrogen Strategy (key points).
[16] Scherrer A et al. (2019): Early Adopter von E-Fahrzeugen: Ladeleistungen, Eigenerzeugung und Einstellungen zum Lademanagement. Energiewirtschaftliche Tagesfragen 69, Jg. 2019, Heft 11, S. 23-26
[17] H2Live (2019): Netzausbau live. Der aktuelle Stand für Deutschland.
[18] Bundesnetzagentur (2019): Ladesäulenregister Bundesnetzagentur. Stand 5.12.2019.
[19] Hamburger Hochbahn AG (2019): Busse ohne Bass. Die emissionsfreie Flotte für unsere Stadt.
[20] VDV (2019): E-Bus-Projekte in Deutschland.
[21] Stadt Köln (2018): Kölner Busflotte wird elektrisch.
[22] KVB Presseinformationen (o.J.): E-Busse bei der KVB: Zukunftsaussichten.
[23] Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (2019): Verkehr in Zahlen.
[24] SMC (2019): Sind Elektroautos klimafreundlicher als bislang berechnet? 03.12.2019.
[25] Emilsson E et al. (2019): Lithium-Ion Vehicle Battery Production. Status 2019 on Energy Use, CO2 Emissions, Use of Metals, Products Environmental Footprint, and Recycling.
[26] Agora (2019): Klimabilanz von Elektroautos. Einflussfaktoren und Verbesserungspotential.
[27] Jungmeier et al. (2019): Geschätzte Treibhausgasemissionen und Primärenergieverbrauch in der Lebenszyklusanalyse von Pkw-basierten Verkehrssystemen. Im Auftrag von: Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touring Club, Fédération Internationale de l’Automobile, Allgemeiner Deutscher Automobil-Club, Graz, 12. September 2019
[28] Eckl-Dorna W (2019): Eine Millionen Kilometer im Tesla Model S: 100 Kilometer Fahrt kosten mich zwei Euro. Spiegel, 28.11.2019.
[29] Becker J (2019): Akkus auf der Langstrecke. Batterien von Elektroautos sind überraschend haltbar. Süddeutsche Zeitung 9.12.2019, S. 1