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17.09.2019

Klimawandel – Wer hilft den Menschen, sich zu ändern? Teil 2

Mit „Fridays for Future” kam der Klimaschutz mit Macht zurück auf die politische und mediale Agenda. Was jedoch bislang kaum diskutiert wird: Wie kann der Einzelne aktiviert werden zu handeln? Was hindert Menschen daran zu handeln? Stattdessen wirkt es derzeit so, als versuche die Politik die Quadratur des Kreises. Klimaschutz, ja bitte – aber der Bürger soll weiterleben wie bisher. 

Am 20. September 2019 entscheidet das Klimakabinett darüber, wie die Bundesregierung den Kohlendioxidausstoß Deutschlands senken will. Am 23. September präsentiert Angela Merkel dieses Programm dann auf dem UN-Klimagipfel „Climate Action Summit 2019” in New York. Das nehmen wir zum Anlass, diejenigen zu unterstützen, die sich die Frage stellen: Was kann der Einzelne tun – und wer kann wie die Menschen dazu bewegen, nach 30 Jahren Diskussion endlich mit dem Handeln anzufangen? 

Wir fragten dazu Wissenschaftler aus den verschiedensten Disziplinen an – Kommunikationswissenschaften, Philosophie und Ethik, Ökonomie, Psychologie und Soziologie.

 

Teil 1: Kommunikationswissenschaften und Klimakommunikation

Teil 2: Philosophie und Ethik

Teil 3: Ökonomie

Teil 4: Psychologie und Soziologie

 

Übersicht

     

  • Prof. Dr. Angela Kallhoff, Professorin für Ethik mit besonderer Berücksichtigung von angewandter Ethik, Universität Wien, Österreich
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  • Prof. Dr. Christian Seidel, Professor für Philosophische Anthropologie und Sprecher des Instituts für Technikzukünfte (ITZ), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
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  • Dr. Dominic Roser, Lehr- und Forschungsrat am Interdisziplinären Institut für Ethik und Menschenrechte, Universität Freiburg, Schweiz
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  • Prof. Dr. Christoph Lumer, Professor für Moralphilosophie, Universität Siena, Italien
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  • Prof. Dr. Konrad Ott, Professor für Philosophie und Ethik der Umwelt, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
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  • Dr. Christian Baatz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Philosophie und Ethik der Umwelt, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
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  • Prof. Dr. Rudolf Schüßler, Professor für Philosophie, Universität Bayreuth
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  • Dr. Felix Pinkert, Tenure-Track Assistant Professor für Philosophie und Wirtschaft, Universität Wien, Österreich
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  • Prof. Dr. Myriam Gerhard, Professorin für Philosophie, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
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Statements

Prof. Dr. Angela Kallhoff

Professorin für Ethik mit besonderer Berücksichtigung von angewandter Ethik, Universität Wien, Österreich

„Zunächst möchte ich den theoretischen Rahmen aus Perspektive der Klimaethik erklären:Seit etwa 20 Jahren wird in der wissenschaftlichen Ethik eine intensive Auseinandersetzung darüber geführt, was der Klimawandel in normativer Hinsicht bedeutet. Dabei wird eine Perspektive auf den Klimawandel als ein globales, potenziell sehr zerstörerisches, gleichwohl nicht vollständig aufhaltbares Phänomen genommen.“

„Das zentrale Stichwort ist Klimagerechtigkeit, beziehungsweise Klimaungerechtigkeit. In einer globalen Perspektive sind die Verursacher die ökonomisch entwickelten Staaten, da die kohlenstoff-basierte Ökonomie größte Ursache für den Klimawandel ist; die Opfer dagegen sind oft besonders vulnerable Personen in armen Ländern. Um Klimagerechtigkeit zu erwirken, sind die reichen Nationen aufgefordert, (a) die Emissionen möglichst zügig drastisch zu senken; und (b) den armen Ländern zu Hilfe zu kommen, damit dort Anpassungsleistungen vollzogen werden können.“

„Diese Forderungen sind erhalten geblieben; die neue Klimaethik fordert aber zusätzlich eine deutlichere Abkehr von rein ökonomischen Vorschlägen zur Behandlung des Problems (Stern-report; Kosten-Nutzen-Kalküle; ökonomische Anreize) und eine stärkere Fokussierung auf Transformationsprozesse, in welcher insgesamt ein besseres Umweltverhalten entwickelt wird.“

Auf die Frage, warum die meisten Menschen trotz der Klimakrise ihr Verhalten nicht geändert haben:
„Ein wichtiger Grund ist, dass es keine allgemeine Überzeugung davon gibt, dass jeder eine Pflicht zum Klimaschutz hat.“

„Gegen eine allgemeine und jeden Menschen betreffende Pflicht zum Klimaschutz sprechen:

     

  • Der Einzelne ist in seinen Handlungen wirkungslos. Sein kausaler Eintrag macht keinen Unterschied (Argument der kausalen Ineffizienz).
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  • Klimarelevante Effekte des Lebensstils sind nicht Schuld des Einzelnen, sondern müssen von denjenigen geändert werden, die dafür ursächlich verantwortlich sind. Mit diesem Argument wird die Verantwortung auf die Industrie verschoben (Polluter-pays principle).
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  • Regierungen müssen das Problem in Ordnung bringen, es ist Teil ihrer Aufgabe, Rahmenbedingungen zu schaffen (Argument der politischen Verantwortung).
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  • Umweltprobleme werden so gedacht und auch wissenschaftlich interpretiert, dass umweltschonendes Verhalten alles nur noch schlimmer macht. Wenn einzelne Ressourcen schonen, werden andere eventuell sogar mit schlechterem Umweltverhalten die Ressource trotzdem nutzen (Grünes Paradoxon).
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Diese und viele andere Argumente sprechen gegen einen individuellen Beitrag zum Klimaschutz.“

Auf die Frage, wie das Klimaproblem konzipiert werden kann, sodass diese Einwände nicht gelten:
„Es ist sehr schwierig, die Probleme der Tragödie der Gemeingüter (= Übernutzung der Atmosphäre für Einlagerung durch Emissionen aufgrund der Eigenschaft der kosten- und barrierefreien Zugänge) zu lösen. Zudem spielen Probleme kollektiven Handelns eine Rolle: Selbst, wenn es kollektive Anstrengungen gibt, gibt es ‚Free-rider‘, die jene Anstrengungen nutzen, um sich eigene zu sparen.“

„Ich plädiere dafür, Maßnahmen zum Klimaschutz nicht nur danach festzulegen, ob sie möglichst effizient sind; vielmehr ist es außerdem nötig, zu garantieren, dass Institutionen geschaffen werden, die wirksame und synergetische Szenarien befördern.“

Auf die Frage, in welchem Verhältnis individuelles Handeln zu den notwendigen politischen Veränderungen beim Klimaschutz steht:
„Das Verhältnis von individuellem Handeln und politischen Maßnahmen ist kompliziert, da in einer Demokratie das politische Handeln durch Zustimmung der Bürgerinnen legitimiert werden muss (wenn auch vermittelt durch viele Institutionen der Demokratie). Deshalb dieses Lavieren zwischen großen Vorschlägen und doch keiner Durchsetzbarkeit von richtig teuren Maßnahmen.“

„Politik ist mithin ein sehr eingeschränktes Handlungsfeld. Immerhin könnte Politik erreichen, dass die Klimaschutz-Willigen gut unterstützt werden, indem öffentlicher Verkehr ausgebaut wird und Regulierungen zugunsten eines klimaneutralen Lebens getroffen werden. Schmerzliche Politik muss durch internationale Bünde gestärkt werden, um den Legitimationsdruck von einzelnen Regierungen zu nehmen.“

Auf die Frage, inwiefern es Sinn hat, dass der Einzelne in diesem Zusammenhang jetzt handelt und sein individuelles Verhalten ändert:
„Es ist dann sinnvoll, wenn es nicht nur – rein rechnerisch – um den ökologischen Fußabdruck von Emissionen geht. Vielmehr geht es um eine Transformation des Lebensstiles, der (siehe oben Klimagerechtigkeit) auch im Kontext von Gerechtigkeitsüberlegungen steht. Und Klimaethiker schlagen auch Brücken zu einer Ethik des guten Lebens. Wer sagt denn, dass energieärmeres Leben, Verzicht auf Flugreisen oder ein privates Auto zu einem schlechteren Leben führt? Es kommt doch darauf an, was man unter ‚gutem Leben‘ versteht.“

Auf die Frage, unter welchen Rahmenbedingungen Menschen oder Institutionen bereit sind, ihr Verhalten zu ändern:
„Als Philosophin bin ich davon überzeugt, dass Wissen, Einsicht und auch argumentative Auseinandersetzung dazu beitragen können, Verhalten zu ändern. Dabei spielt die Aufklärung durch Medien, aber auch das Festhalten an positiven Botschaften eine wichtige Rolle.“

„Was die institutionelle Steuerung angeht:

     

  • Erstens arbeitet man mit ‚Sticks‘ und ‚Carrots‘, also mit den klassischen Regulierungsinstrumenten, oft ökonomischer Art. Da moderne Staaten ohnehin große Umverteilungssysteme beinhalten, wird dies Bestandteil der Politik sein müssen.
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  • Zweitens ist es wichtig, die großen Versorgungssysteme nachhaltig umzubauen. Politik hat eine wichtige Rolle hinsichtlich der Rahmenbedingungen, so auch für internationale Handelsverträge, Umgang mit Land und Wasser und schließlich Energiegewinnung.
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  • Drittens muss Freiraum geschaffen werden für klimafreundliche Innovationen und Lebensstile.Wichtig scheint mir auch, dass nationale Alleingänge zwar wichtig, nicht aber hinreichend sind.“
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Prof. Dr. Christian Seidel

Professor für Philosophische Anthropologie und Sprecher des Instituts für Technikzukünfte (ITZ), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

„Unser Umgang mit dem Klimawandel folgt einem vertrauten Muster: Da läuft etwas grundlegend falsch, doch wir tun nichts dagegen. Wie kann das eigentlich sein?“

„Wenn man zunächst beim einzelnen Individuum ansetzt, dann haben wir es aus philosophisch-ethischer Sicht es mit einer Mischung aus moralischer Blindheit (fehlende Unparteilichkeit) und Unvernunft (praktische Irrationalität) zu tun. Moralisch blind sind manche Menschen, weil sie nicht einsehen, dass die Interessen zukünftiger Menschen genauso viel zählen wie die Interessen heute Lebender. Sie glauben tatsächlich, dass es in Ordnung sei, hier und jetzt den Luxus einer Flugreise zu genießen und dafür Gesundheit oder Leben anderer in Zukunft zu gefährden. Das ist ein Problem auf der Ebene der Überzeugungen: In diesen fehlt es an Unparteilichkeit. In anderen Fällen fehlt es Menschen an Rationalität: Denn selbst wer einsieht, dass es eigentlich falsch ist, mit dem SUV zur Bäckerei zu fahren, tut dies aus Willensschwäche oft dennoch. Hier siegt die Bequemlichkeit über die Einsicht, und das ist ein Problem bei der Umsetzung richtiger Überzeugungen im Handeln.“

„Was kann man dagegen tun? Auch in anderen Bereichen mit derselben Gemengelage ist es gelungen, mehr Unparteilichkeit und Rationalität zu etablieren. Es hat zum Beispiel lange gedauert, bis sich (zumindest mancherorts) die Überzeugung durchgesetzt hat, dass Sklaverei, Rassismus und Sexismus unrecht sind. Gelungen ist das, weil mutige Vorreiter*innen ihre Stimme erhoben, mit ihren Argumenten überzeugt und durch ihr Verhalten andere inspiriert haben. Ethisch gesehen spricht heute vieles dafür, dass Kohlestrom, Fernreisen und SUV einfach nicht drin sind. Je klarer das gesagt, je besser dafür argumentiert, und je häufiger es einfach vorgelebt wird, desto eher setzt sich die Überzeugung der Unparteilichkeit durch: dass es unrecht ist, die Gegenwart gegenüber der Zukunft zu bevorzugen. Wie die derzeitigen zivilgesellschaftlichen Bewegungen verdeutlichen, können aus solchen Fürsprachen auf gesellschaftlicher Ebene auch sogenannte ‚interne Sanktionen‘ wie Flugscham oder SUV-Scham entstehen. Diese tragen dazu bei, dass sich die Überzeugung auch im Handeln niederschlägt: Menschen verinnerlichen neue moralische Einsichten, und das unangenehme Gefühl eines (vorhergesehenen) Zuwiderhandelns kann helfen, Willensschwäche zu überwinden und das zu tun, was man eigentlich für richtig hält.“

„In dem Zusammenhang ist es aber angesichts der empirischen Fakten auch wichtig, keinen Illusionen zu erliegen: Ausreichender, schneller Klimaschutz wird nicht ganz ohne Verzicht auskommen. Allerdings handelt es sich um einen Verzicht auf Bequemlichkeiten und Luxus – oder genauer: um einen Verzicht auf zusätzliche Bequemlichkeiten und zusätzlichen Luxus. Bei ambitioniertem Klimaschutz würde der Wachstumspfad der Weltwirtschaft nämlich einfach weniger steil steigen – aber er würde weiterhin steigen [1]. Das heißt im Durchschnitt würden alle ein bisschen weniger schnell wohlhabender. Etwas mehr Genügsamkeit – auch als Wert in der politischen Entscheidungsfindung – würde hier helfen: Wir haben einfach keinen Anspruch auf zusätzlichen, schnelleren Luxus, wenn dies auf Kosten zukünftiger Menschen geht, die mehr zu verlieren haben, als wir gewinnen können.“

Dr. Dominic Roser

Lehr- und Forschungsrat am Interdisziplinären Institut für Ethik und Menschenrechte, Universität Freiburg, Schweiz

„Viele behaupten, man habe als Einzelne*r gar keinen Einfluss auf das Klima. Doch weit gefehlt! Als ein Philosoph es mal grob zu schätzen versucht hat, so kam er darauf, dass ein durchschnittlicher US-Amerikaner mit seinen Emissionen für das Leiden und/oder den Tod von ein bis zwei zukünftigen Menschen verantwortlich ist [2].“

„Andere geben zu, dass man als Einzelne*r einen Einfluss aufs Klima hat. Aber sie stehlen sich aus der Verantwortung, indem sie behaupten, es sei unfair, wenn von Individuen Verzicht gefordert würde – statt dass man die Erdölfirmen und Politiker unter Druck setzt. Aber auch so kann man den Kopf nicht aus der Schlinge ziehen! Es wäre äußerst unplausibel, dass die Verantwortung der Individuen ganz auf Null heruntergeht, nur weil auch Firmen und Gesetzgeber Mitverantwortung am Schlamassel tragen.“

„Natürlich bestreite ich nicht, dass die primäre – wenn auch nicht ausschließliche – Verantwortung bei der Politik liegt. Der Grund dafür ist aber, dass die Politik das Problem oft effizienter und fairer lösen kann als das unkoordinierte Handeln vieler Individuen.“

„Und sowieso: Auch wenn die primäre Verantwortung bei der Politik liegt, so sind es immer noch Individuen, die diejenigen Politiker wählen müssen, die diese Verantwortung auch wahrnehmen. Und es sind ebenfalls Individuen, die überall dort in die Bresche springen müssen, wo die Politik nicht alles regeln kann oder will.“

Dr. Dominic Roser gibt folgende weitere Recherchequellen an: [I], [II].

Prof. Dr. Christoph Lumer

Professor für Moralphilosophie, Universität Siena, Italien

„Moralische Pflicht zur nachhaltigen Klimapolitik:
Ein Fakt, das in der breiteren öffentlichen Diskussion um die richtige Klimapolitik fast vollständig ignoriert wird, ist, dass wir eine moralische Pflicht zur nachhaltigen Klimapolitik haben. Dass ich hier von einem ‚Fakt‘ spreche, mag im Zusammenhang mit moralischen Geboten erstaunen, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Ethiker im allgemeinen sehr unterschiedliche Vorstellungen von Moral und unseren moralischen Pflichten haben. Aber im Falle der aktuellen Klimapolitik (oder des Fehlens einer solchen) wird ein sehr grundlegendes moralisches Prinzip verletzt, das eigentlich alle Ethiker anerkennen, nämlich das Verbot, andere zu schädigen. Durch die aktuelle Praxis der Treibhausgasemissionen schädigen wir nicht nur uns selbst, sondern, nach allen seriösen Prognosen, vor allem künftige Menschen und unter ihnen wiederum besonders Menschen in armen Ländern. Diese haben nur wenig Möglichkeiten, sich gegen die negativen Folgen des Klimawandels wie zum Beispiel Desertifikation von fruchtbarem Boden, Unwetter, Ausbreitung von Tropenkrankheiten, Anstieg des Meeresspiegels und so weiter zu schützen, was in der Folge zu vielen Millionen Toten führen wird. Wenn eine nachhaltige Klimapolitik die beste Möglichkeit ist, diese Schädigungen anderer zu vermeiden, dann ist es eben nicht nur eine Frage eventueller politischer Opportunität oder des Wunsches nach einer sauberen, natürlicheren Umwelt, eine nachhaltige Klimapolitik zu betreiben, sondern schlicht eine moralische Pflicht.“

„Individuelle und politische Verantwortung:
Alle Treibhausgasemissionen tragen zum Klimawandel bei. Dies gilt vielleicht nicht streng kausal, aber statistisch gesehen schon, weil wir nicht voraussagen können, welche kleine zusätzliche Emission genau eine spürbare Veränderung auslösen wird. Entsprechend kann man den statistischen Schaden, der durch jede einzelne zusätzliche Emission erzeugt wird, berechnen. Daraus ergibt sich erst einmal eine Verantwortung aller Individuen für ihre Treibhausgasemissionen. Und auch als Individuum kann man dieser Verantwortung gerecht werden durch Verringerung der eigenen Emissionen und, unter den aktuellen Bedingungen noch, durch zum Beispiel Kompensation für die verbliebenen Emissionen, etwa durch Spenden an Organisationen (zum Beispiel Prima Klima), die für diese Spenden Wälder anpflanzen, die wiederum das Treibhausgas CO2 binden. Diese individuellen Maßnahmen helfen nur bis zu einer bestimmten Größenordnung. Darüber hinaus sind auf jeden Fall strukturelle Maßnahmen erforderlich, die nur politisch beschlossen werden können. Aber die individuellen Beiträge machen auch deutlich, dass man sich zur Wahrung der individuellen Verantwortung auch um politische Lösungen bemühen sollte. Dass nicht alle anderen Individuen oder, auf der Ebene der Staaten, nicht alle Staaten bei einer nachhaltigen Politik mitmachen (oder noch nicht mitmachen), enthebt die Individuen und Staaten nicht ihrer Verantwortung. Moralische Pflichten werden nicht dadurch aufgehoben, dass andere sich nicht an sie halten. Dass viele Individuen und Staaten sich nicht an diese Pflicht zur nachhaltigen Klimapolitik halten, ist natürlich mehr als ärgerlich; es ist wie ‚Schwarzfahren‘. Aber auch strategisch können wir nicht darauf warten, dass alle mitmachen, bevor wir uns selbst bewegen, denn sonst kommen wir nie voran. Aber je mehr mitmachen, desto deutlicher wird die Schändlichkeit derer, die nicht mitmachen.“

„Hohe Kosten oder, was uns wirklich glücklich macht:
Vielfach werden die hohen Kosten einer nachhaltigen Klimapolitik beklagt. Zum einen sind die ökonomischen Kosten nachhaltiger Energieerzeugung und Technik viel geringer, als oft angenommen wird. Gelegentlich werden durch die Verwendung langlebigerer Lösungen die Kosten langfristig sogar gesenkt. Aber dies ist eher ein Thema für Ökonomen. Zum anderen aber, und dies ist nun eine eher philosophische Frage, könnte die Forderung nach (klimatisch, aber auch darüber hinaus, insbesondere hinsichtlich anderer Ressourcen) nachhaltiger Technik und nachhaltigem Wirtschaften allgemein Anlass sein, sich über den persönlichen Wert des eigenen materiellen Konsums Gedanken zu machen: Wie viel trägt der jeweilige Konsum zum eigenen Glück bei? Bekanntermaßen verhilft zum Beispiel der Einkauf von Konsumgütern nur zu einem sehr kurzfristigen ‚Push‘ des Glücksgefühls, während die dauernde Freude an gut ausgesuchten langlebigen Gütern, vor allem aber die intensive Auseinandersetzung mit anderen oder mit einer für einen wichtigen Tätigkeit (Arbeit, Politik, soziales Engagement, Hobby, einem Werk) viel langfristigere und tiefer gehende Quellen des Glücks sind.“

Prof. Dr. Konrad Ott

Professor für Philosophie und Ethik der Umwelt, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

„Die Bundesrepublik Deutschland betreibt seit 1992 Klimapolitik. Die ersten Reduktionsziele wurden vor allem durch den Zusammenbruch der ostdeutschen Industrien erreicht. In den Jahren nach der Jahrtausendwende wurde mit dem EEG die Grundlage für den Ausbau der regenerativen Energien geschaffen. Trotz dieses Ausbaus kam es späterhin zu Verzögerungen und Stillstand in der Klimapolitik (etwa im Verkehrssektor). Die multiplen Krisen seit 2008 (Finanzkrise, Griechenland, Migration, Brexit und andere) haben das Thema des Klimaschutzes auf der politischen Agenda nach hinten gerückt. Man kann sagen, dass die Anfänge der Klimapolitik zu zaghaft und die Kontinuität von Klimapolitik zu schleppend war. Allerdings hat Deutschland nunmehr den Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 beschlossen, der sich vielleicht noch beschleunigen ließe. Im Verkehrssektor stehen wir, wie die IAA zeigt, am Anfang des Endes des Verbrennungsmotors. Im Agrarsektor ist es bislang eher der kulturelle Wandel, nämlich die Abkehr von einem fleischdominierten Ernährungsstil, der Emissionen einspart, als die Agrarpolitik. In der Wohnungspolitik gibt es Zielkonflikte zwischen energetischer Modernisierung und Mietpreisbremsen.“

„Durch die ‚Fridays for Future‘-Bewegung ist das Thema durch eine Generation auf die Agenda gesetzt worden, die existenziell von klimatischen Veränderungen betroffen sein wird. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung gerade für Menschen wie mich, die das Thema seit Jahrzehnten bearbeiten. Der Protest zeigt erstaunliche Wirkungen. Die Bundesregierung hat nun mit einem Eckpunktepapier reagiert. Ob die Bepreisung von CO2 durch eine Steuer oder auf dem Wege des Emissionshandels erfolgt, mag streitig sein; der Notwendigkeit einer Bepreisung wird kaum noch widersprochen. Im weltweiten Vergleich nimmt Deutschland eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz ein. Prozentual ist der deutsche Anteil an den globalen Emissionen kontinuierlich gesunken – vor allem durch die Steigerung der Emissionen in den Schwellenländern. Jedem Individuum ist es als verdienstliches Handeln aufgegeben, eine persönliche Vorreiterrolle in einem klimapolitisch progressiven Land einzunehmen, also in der gesamten Lebenspraxis Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Ich möchte den Ausdruck ‚Flugscham‘ zum Wort des Jahres vorschlagen, da er moralische Veränderungen sprachlich festhält. Das Wort ‚Klimanotstand‘ aber schlage ich zum Unwort des Jahres vor, da die Erklärung des Ausnahmezustands immer nahe bei Ermächtigungsgesetzen liegt.“

„Gleichwohl muss man Skalen beachten: Was hilft es, individuell eine Tonne einzusparen, wenn andere Länder eine Gigatonne zusätzlich emittieren? Ohne Reduktionsanstrengungen von Ländern wie China, USA, Brasilien, Russland, Indonesien, Indien, Südafrika, Nigeria, Iran, Pakistan und vielen anderen ist es unmöglich, den Anstieg der globalen Mitteltemperatur auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen.“

Dr. Christian Baatz

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Philosophie und Ethik der Umwelt, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

„Der US-amerikanische Philosoph Stephen Gardiner hat den Klimawandel als ‚perfekten moralischen Sturm‘ bezeichnet [3]. Im Klimawandel treffen drei ‚Stürme‘ oder Probleme aufeinander: Die Konsequenzen unseres Handelns sind erst weit in der Zukunft spürbar (intergenerationeller Sturm), die Konsequenzen unsers Handelns sind vor allem im globalen Süden spürbar (globaler Sturm) und wir verfügen wir nicht über erprobte ethische Theorien, die eine klare Bewertung dieses komplizierten Phänomens erlauben (theoretischer Sturm).“

„Schon jedes einzelne Problem ist schwer zu lösen. Durch das gleichzeitige Auftreten der Probleme entsteht eine Art Super-Sturm, der zu „moralischer Korruption“ führt. Anstatt zu tun, was wir eigentlich tun sollten (Klimaschutz), fällt es uns leicht, das Problem zu verdrängen. Gibt es den Klimawandel überhaupt? Mich betrifft es ja nicht. So schlimm wird es schon nicht werden. Wenn wir etwas ändern, macht das doch sowieso keinen Unterschied und so weiter.“

Auf die Frage, was der Einzelne tun kann und soll:
„Unbestreitbar liegt die Hauptverantwortung für Klimaschutz in der Politik, aber auch bei anderen Akteuren mit großem Einfluss: Unternehmen, Kirchen und so weiter.“

„Gute Gesetzgebung fällt aber nicht vom Himmel. ‚Fridays for Future‘ zeigt, dass sich Politiker*innen häufig in dem Moment bewegen, in dem dies von einer Vielzahl der Bürger gefordert wird. In der Ethik ist man sich einig: Bürger haben die Pflicht, sich für gerechte Institutionen einzusetzen. Die derzeitigen Institutionen und Gesetzgebungen sind zutiefst ungerecht, weil sie durch die von ihnen verursachten Treibhausgase viele Menschen an der Ausübung ihrer Grundrechte hindern werden. Sich für gerechtere Institutionen einzusetzen kann man nicht nur, indem man zur Wahl oder einer Demonstration geht. Durch seine Konsumentscheidungen kann man Politiker*innen und Mitbürger*innen zum Beispiel signalisieren, dass einem Klimaschutz wichtig ist. Dadurch hat klimafreundliches Handeln des Einzelnen einen doppelten Effekt (ausführlich siehe das gerade erschienene Sonderheft zu individueller Verantwortung für globale Umweltprobleme [4] und [5]).“

Auf die Frage, unter welchen Rahmenbedingungen Menschen dazu bereit sind, ihr Verhalten zu ändern:
„Menschen sind bereit, ihr Verhalten zu ändern oder veränderte Rahmenbedingungen zu akzeptieren, wenn sie die Notwendigkeit erkennen und wenn sie sich vom Problem persönlich betroffen fühlen. Durch das andauernde gesellschaftliche Aushandeln und die Forderungen der jungen Generation kann beides erreicht werden. Dadurch ist es letztlich möglich, moralische Korruption (siehe oben) zu überwinden.“

„Außerdem steigt die Bereitschaft Klima-Lasten zu übernehmen, wenn diese fair verteilt werden [6]. Daher sollte nicht nur aus Sicht der Klimagerechtigkeit ein spürbarer CO2-Preis eingeführt werden, der wohlhabende Menschen mit einem großen CO2-Fußabdruck überproportional belastet [7, 8].“

Prof. Dr. Rudolf Schüßler

Professor für Philosophie, Universität Bayreuth

„Es ist ein altbekannter Befund der Verhaltensökonomik, dass Menschen Umweltwerten sehr hohen Rang beimessen, ohne entsprechend zu handeln, insbesondere wenn dafür spürbare Kosten anfallen. Die Handelnden denken oft wie folgt: Das Ziel will ich schon, aber doch bitte auf einem anderen, weniger unangenehmen Weg. Wenn dann die staatliche Umweltpolitik schlecht geplant ist oder auf faulen Kompromissen beruht, besitzen solche Rationalisierungen sogar eine gewisse Berechtigung. Letztlich handelt es sich aber um Ausreden. Wenn das Ziel klimagerechten Wirtschaftens erreicht werden soll, muss es politische Koordination geben, wobei einige Dinge unstrittig sein sollten. Kein Fahrer eines SUV kann vernünftig glauben, sich klimagerecht zu verhalten, ganz gleich welche Politiken eine Regierung vorgibt.“

„Leider ist die Verweigerung klimagerechten Verhaltens so leicht nicht abgetan. Es ist keineswegs unvernünftig, schmerzhafte Einschnitte in die eigenen Gewohnheiten zu verweigern, solange niemand im Gegenzug garantieren kann, dass sich dadurch etwas bessert. Deutschland allein kann das Klima nicht retten, nicht einmal die EU kann das. Ohne massive Mitwirkung der USA und Chinas ist die Klimarettung nicht zu stemmen. Es ist zudem naiv zu glauben, das deutsche Vorbild werde schon wirken und am deutschen Wesen (‚Wer, wenn nicht wir?‘) werde die Welt genesen. Niemand im Rest der Welt sieht in den Deutschen die Retter der Menschheit.“

„Fragt mich jemand nicht nach meinen Hoffnungen, sondern nach meinen ehrlichen und nüchternen Erwartungen, die auf Arbeiten zur Klimaethik und zu internationalen Verhandlungen gründen, so wird die Auskunft düster. Nüchtern besehen und vom eigenen Wunschdenken befreit, halte ich es für unwahrscheinlich, dass in näherer Zukunft der weltweite CO2-Ausstoß nennenswert abgemildert wird. Je tiefer die Einschnitte ins Mark der eigenen Vorstellungen vom guten Leben reichen, umso schwerer lassen sie sich deshalb als alternativlos rechtfertigen. Opfer ohne begründete Aussicht, damit eine nennenswerte Besserung der Lage zu erreichen, sind nicht aller Leute Sache. Es ist deshalb eminent wichtig, den Menschen im Gegenzug für geforderte Opfer Erfolgsaussichten beim Klimaschutz zu bieten. Hier rächt sich, dass die Weltgemeinschaft nach wie vor keinen verbindlichen, mit Sanktionen bewehrten Vertrag zum Klimaschutz vereinbart hat, der alle Staaten zwingt, hinreichende Klimaziele einzuhalten.“

Dr. Felix Pinkert

Tenure-Track Assistant Professor für Philosophie und Wirtschaft, Universität Wien, Österreich

„Die globale Dimension des Klimawandels lässt uns leicht denken, dass es egal ist, ob wir als Einzelne unsere Emissionen reduzieren. Doch dies ist ein Trugschluss, der in der philosophischen Ethik schon länger diskutiert wird: Es kann rein logisch nicht sein, dass die Handlungen Vieler gemeinsam einen Effekt haben, aber die entsprechenden Einzelhandlungen nie einen Unterschied machen.

„Auf den Klimawandel bezogen: Die enormen globalen Emissionen, die den Klimawandel hervorrufen, bestehen aus vielen einzelnen Emissionen. Damit es überhaupt zu Klimawandel kommen kann, müssen zumindest manche dieser Emissionen einen Unterschied machen. Zugegeben, vielleicht reagiert das Klima nur auf größere Emissionsmengen, und nicht jedes Mal, wenn ich die Heizung anschalte. Doch auch wenn manche Emissionen keinen Unterschied machen, dann müssen zwingend andere Emissionen umso mehr Einfluss haben. Es stimmt also nicht, dass es ohnehin keinen Unterschied macht, wie viel ich emittiere: Es kann sehr wohl einen Unterschied machen.

„Da wir nicht wissen, welche Emissionen einen Unterschied machen und welche nicht, gehe ich also mit jedem bisschen CO2, das ich emittiere, ein Risiko ein, dass genau diese Emission den Klimawandel ein Stück weiter verstärkt. Dieses Risiko ist Grund genug, meine Emissionen zu reduzieren. Wir sollten also in Begriffen von riskiertem statt tatsächlich erzeugtem Schaden denken. Dann sehen wir, dass unsere individuellen Bemühungen nicht egal sind, und tun auch hoffentlich mehr.

Dr. Pinkert gibt folgende weiterführenden Quellen an: [III], [IV].

Prof. Dr. Myriam Gerhard

Professorin für Philosophie, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

„Angesichts einer zunehmenden Wahrnehmung des anthropogenen Klimawandels als eine lebensbedrohende Krise drängt sich die Frage auf, warum die Mehrheit der Menschen nicht auf diese Bedrohung reagiert und ihre Handlungen dem entsprechend ausrichtet. Aus philosophischer Sicht sind zur Erklärung dieses ‚Phänomens‘ verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Dazu gehören unter anderem (1) die rationale Einsicht beziehungsweise Erkenntnis des Problems, (2) die technisch-praktische Möglichkeit der Einflussnahme (Kausalität der individuellen Handlungen) und (3) die moralisch-praktische Verantwortung der eigenen Handlungen.“

„(1) Einsicht
Dass der Klimawandel anthropogen zu deuten ist, die aktuellen Klimamodelle die Menschen als (mit-) verursachenden Faktor berücksichtigen müssen, gilt unter Fachwissenschaftlern als unumstritten [vgl. 9]. Die theoretische Einsicht in das Problem des Klimawandels lässt sich deshalb für die vorliegende Fragestellung vernachlässigen, bleibt aber selbstverständlich als kontinuierliche Aufgabe der Aufklärung bestehen.“

„(2) Technisch-praktische Möglichkeit der Einflussnahme auf das Klima
Mit der Frage, inwieweit die Folgen unserer individuellen Handlungen klimarelevant sind, rückt der Mensch in seiner doppelten Funktion als Verursacher und als Betroffener von Klimaveränderung in den Blick. Nur unter der Bedingung, dass die technisch-praktische Freiheit der Menschen als Verursacher und Betroffene anerkannt wird, kann eine moralische Verantwortung für die Handlungen der Menschen unterstellt werden.“

„(3) Moralisch-praktische Verantwortung der eigenen Handlungen
Dass alle Menschen klimaschädliche Handlungen vermeiden sollten, lässt sich aus der Betroffenheit ableiten. Dass aber die Betroffenheit offensichtlich keinen hinreichenden Beweggrund dafür abgibt, dass dem Sollen in den individuellen Handlungen entsprochen wird, lässt sich darauf zurückführen, dass die schützenswerte Natur als ein Ganzes betrachtet wird, die Menschen aber nicht als Menschheit, sondern als Individuen berücksichtigt werden. Es ist die Summe der individuellen Handlungen, die eine anthropogene Klimaveränderung hervorruft, nicht die einzelne Handlung eines Individuums. Solange die Menschen als Individuen und nicht als Teil der Menschheit handeln, wird die moralische Verantwortung für die Natur entweder als ein Widerspruch zur individuellen Freiheit oder als Ausdruck der Ohnmacht des Individuums wahrgenommen werden.“

Angaben zu möglichen Interessenkonflikten

Prof. Dr. Angela Kallhoff: „Ich kann keine Interessenkonflikte erkennen.“

Prof. Dr. Christian Seidel: „Ich sehe keine Interessenkonflikte.“

Dr. Dominic Roser: „Interessenkonflikte habe ich nicht.“

Prof. Dr. Christoph Lumer: „Es bestehen bei Abgabe dieser Stellungnahme für mich keine Interessenkonflikte.“

Dr. Christian Baatz: „Es besteht kein Interessenskonflikt.“

Dr. Felix Pinkert: „Keine Interessenkonflikte.“

Alle anderen: Keine Angaben erhalten.

Literaturstellen, die von den Experten zitiert wurden

[1] IPCC (2014): Climate Change 2014: Climate Change 2014: Mitigation of Climate Change. Working Group III Contribution to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, S. 57.

[2] Nolt J (2011): How Harmful Are the Average American's Greenhouse Gas Emissions? Ethics, Policy & Environment, Volume 14, Issue 1.

[3] Gardiner S (2013): A Perfect Moral Storm: The Ethical Tragedy of Climate Change (Environmental Ethics and Science Policy Series).

[4] Baatz C et al. (2019): Journal of Agricultural and Environmental Ethics, Volume 32, Issue 4, Special Issue: Individual Environmental Responsibility.

[5] Baatz C (2014): Climate Change and Individual Duties to Reduce GHG Emissions. Ethics, Policy & Environment, Volume 17, Issue 1. DOI: 10.1080/21550085.2014.885406.

[6] Gampfer R et al. (2014): Obtaining public support for North-South climate funding: Evidence from conjoint experiments in donor countries. Global Environmental Change, Volume 29. DOI: 10.1016/j.gloenvcha.2014.08.006.

[7] Baatz C (2018): Climate Adaptation Finance and Justice. A Criteria-Based Assessment of Policy Instruments. Journal of Philosophy and Social Theory, Band 40, Heft 1. DOI: 10.1515/auk-2018-0004.

[8] Caney S (2010): Climate change and the duties of the advantaged. Critical Review of International Social and Political Philosophy, Volume 13, Issue 1. DOI: 10.1080/13698230903326331.

[9] IPCC (2007): AR4 Climate Change 2007: Synthesis Report.

Weitere Recherchequellen

[I] Roser D (2019): Darf man heute noch Kinder haben? Tages-Anzeiger.

[II] Roser D (o.J.): Der Weg des geringsten Übels. Universitas, das Wissenschaftsmagazin der Universität Freiburg.

[III] Broome J (2012): Climate Matters: Ethics in a Warming World (Amnesty International Global Ethics Series), S. 75-79.

[IV] Kagan S (2011): Do I Make a Difference? Philosophy & Public Affairs, Volume 39, Issue 2. S. 75-79. DOI: 10.1111/j.1088-4963.2011.01203.x.

[V] Clayton S (2018): The Role of Perceived Justice, Political Ideology, and Individual or Collective Framing in Support for Environmental Policies. Social Justice Research, Volume 31, Issue 3, S. 219–237. DOI: 10.1007/s11211-018-0303-z.