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04.06.2024

Wo stehen wir bei der CO2-Entnahme aus der Atmosphäre? - Aktualisierung der globalen Bestandsaufnahme

Fast anderthalb Jahre nach der ersten Veröffentlichung des Reports „The State of Carbon Dioxide Removal (CDR)“ [I] wurde am 04.06.2024 das erste Update des Berichts veröffentlicht. Die Autorinnen und Autoren beschreiben diesen als „Sachstandsbericht zu CO2-Entnahmen“ und liefern eine weltweite Bestandsaufnahme und umfassende Bewertung der notwendigen Maßnahmen, um das Treibhausgas Kohlendioxid der Atmosphäre zu entziehen und dauerhaft zu speichern.

Die globalen Treibhausgasemissionen sind auf einem historischen Rekordniveau. Sie sind in den vergangenen Jahren immer weiter auf inzwischen fast 37 Gigatonnen CO2 gestiegen – mit einer kurzen Pause durch die Einschränkungen während der Corona-Pandemie. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens weiter in Reichweite zu halten, sind einerseits massive Minderungen dieser Emissionen bis 2030 unbedingt notwendig. Alle 1,5-Grad-Szenarien des Sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC beinhalten jedoch auch die Entnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Im Laufe des Jahrhunderts müssen demnach Hunderte Milliarden Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernt und dauerhaft gespeichert werden. Es braucht diese Entnahmetechniken auch, um das Netto-Null-Emissionsziel im Jahr 2045 zu erreichen, um die sogenannten unvermeidbaren Emissionen zu kompensieren.

Bei der erstmaligen Veröffentlichung des Berichts hieß es: „Was wir bis 2030 auf die Straße bringen, entscheidet, was bis 2050 skaliert werden kann.“ Was hat sich inzwischen getan? Wie einsatzbereit sind die Techniken bereits? Wie viel Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre brauchen wir und wie lässt sich dieses Niveau erreichen? Welche Anteile können und sollen die verschiedenen Techniken – also etwa die direkte Entnahme aus der Luft (DACCS) oder die Nutzung von Bioenergie mit Abtrennung des entstehenden Kohlendioxids (BECSS) – beitragen? Wie groß ist die Gefahr, dass Fortschritte bei CDR-Technologien zu weniger Anstrengungen bei der Minderung von Treibhausgasemissionen führen?

Diese und weitere Fragen beantworteten Expertinnen und Experten in einem 50-minütigen virtuellen Press Briefing unter Embargo.

Expertinnen und Experten im virtuellen Press Briefing

     

  • Dr. Oliver Geden, Leiter des Forschungsclusters Klimapolitik, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Berlin
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  • Prof. Dr. Jan Christoph Minx, Leiter der Forschungsgruppe Angewandte Nachhaltigkeitsforschung, Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change gGmbH (MCC), Berlin
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  • Prof. Dr. Daniela Thrän, Leiterin des Departments Bioenergie, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Leipzig
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Videomitschnitt und Transkript

Das Transkript können Sie hier als pdf herunterladen.

Angaben zu möglichen Interessenkonflikten

Dr. Oliver Geden: „Ich bin einer der Autoren des Berichts. Darüber hinaus keine Interessenkonflikte.“

Prof. Dr. Jan Christoph Minx: „Ich bin einer der Autoren des Berichts. Darüber hinaus keine Interessenkonflikte.“

Prof. Dr. Daniela Thrän: „Interessenkonflikte habe ich keine.“

Literaturstellen, die vom SMC zitiert wurden

Smith SM et al. (2023): The state of Carbon Dioxide Removal. Webseite des Projektes.