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03.07.2020

Wie kommt der Ausbau der Erneuerbaren Energien wieder in Fahrt?

In den kommenden Wochen wollen wir unter dem Motto „Kurs halten auf hoher See – Woran soll sich die Energiewende in den kommenden Jahren orientieren?“ in einer lockeren Folge von Hintergrund-Gesprächen ausloten, wie es mit der Energiewende weitergehen kann, wenn das Ziel 80 bis 95 Prozent Anteil Erneuerbare an der Stromerzeugung bis 2050 tatsächlich erreicht werden soll. Alle Bereiche der Energieversorgung werden davon betroffen sein. Wir wollen daher Experten befragen, wie Strom und Wärme in Zukunft bezahlt werden können, wie das Stromnetz mit dem Gas- und den Wärmenetzen zusammenwächst, wann und wie das Energiesystem auf die Dunkelflaute vorbereitet werden sollte, welche Rolle Wasserstoff wirklich spielen kann und ob nicht doch ein Masterplan helfen könnte, die Entwicklung der unterschiedlichen Bereiche zu verzahnen.

Den Auftakt machte am Freitag, den 3. Juli die Frage, wie der Ausbau der Erneuerbaren beschleunigt werden kann. An diesem Tag will der Bundesrat den Photovoltaik-Deckel aufheben und Abstände für Windanlagen von 1000 Metern zulassen; der Bundestag endlich den Ausstieg aus der Kohleverstromung beschließen. Doch reicht das aus, um die Energiewende wieder in Fahrt und auf Kurs zu bringen? Der Ausbau von Windrädern dümpelt, Photovoltaik wird offenbar immer öfter nur zur Eigenversorgung installiert und Biomasseanlagen werden nur noch wenige gebaut. Dazu droht Ende des Jahres der nächste Schlag: Ab Januar 2021 fällt die erste Welle alter Wind-, PV- und Biomasseanlagen aus der EEG-Förderung. Verläuft diese Entwicklung unglücklich, könnten damit bis zu 4,5 Gigawatt Wind- und 0,6 Gigawatt Biomasseanlagen aus der Anlagenflotte herausgerissen werden. Das müssten neue Anlagen erst einmal ausgleichen.

Wie kann angesichts dieser Lage der Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland dennoch beschleunigt werden? Reicht die Aufhebung des PV-Deckels aus, um den stockenden Windenergieausbau auszugleichen? Wie viele Anlagen brauchen wir wirklich, und welcher Mix ist sinnvoll? Wo können künftig noch Windräder gebaut werden? Wie kann man für mehr Akzeptanz sorgen? Welche Rolle spielen die Ausschreibungen, die 2017 eingeführt wurden? Wie kann man sie gestalten, um wieder Fahrt aufzunehmen? Wie können die „Ü-20“-Anlagen am Netz gehalten werden? Brauchen wir einen Masterplan für den Ausbau der Erneuerbaren?

Diese Fragen – und Ihre! – beantworteten die Experten bei einem 50-minütigen virtuellen Press Briefing.

Experten im virtuellen Press Briefing

     

  • Eva Hauser
    Forschungskoordinatorin, Institut für Zukunftsenergiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (IZES), Saarbrücken
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  • Prof. Dr. Gundula Hübner
    Professorin für Sozialpsychologie, MSH Medical School Hamburg und AG Gesundheits- und Umweltpsychologie Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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  • Norman Gerhardt
    Gruppenleiter Energiewirtschaft und Systemanalyse, Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE
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Video-Mitschnitt & Transkript

Ein Transkript finden Sie hier.

Weitere Recherchequellen

Agora (2020): Akzeptanz und lokale Teilhabe in der Energiewende. Handlungsempfehlungen für eine umfassende Akzeptanzpolitik.