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19.10.2020

Wie gefährlich wird COVID-19 im Winter? – Bisherige klinische Erfahrungen und worauf sich Intensivstationen einstellen

Deutschland nähert sich aufgrund eines beschleunigten Wachstumstempos von SARS-CoV-2-Infektionen einem „Tipping Point“, ab dem die intensivmedizinische Versorgung von COVID-19-Patienten und in der Folge auch von Patienten mit anderen Erkrankungen einem erneuten Stresstest unterzogen wird. In Deutschlands Krankenhäusern befanden sich am 15.10.2020 laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zwar erst 655 COVID-19-Patienten in intensivmedizinischer Versorgung, davon wurden 329 (50 Prozent) bereits beatmet. Auf dem bisherigen Höhepunkt der Epidemie Anfang April waren zeitweise zehn Prozent der Intensivbetten mit COVID-19 Patienten belegt. Bleibt es bei der exponentiellen Verbreitung des Corona-Erregers, könnte die Belastung der Krankenhäuser im Winter stark steigen. Derzeit stehen bundesweit regulär rund 30.000 Intensivbetten für alle Kranken zur Verfügung, hinzu kommt eine 7-Tages-Reserve. Täglich aktuelle Information über Low-Care, High-Care intensivmedizinische Behandlungskapazitäten sowie belegte und freie ECMO-Einheiten finden sich im DIVI-Tagesreport.

Aber wie gefährlich wird SARS-CoV-2 im Winter in Deutschland? Welche Patienten benötigen derzeit Intensivbehandlung? Wieviel riskanter ist COVID-19 im Vergleich zu einer Influenza-Grippe? Welche Erfahrungen haben Mediziner bei der Behandlung von COVID-19-Patienten gesammelt? Konnte die Sterblichkeit im Krankenhaus verringert werden? Wie sieht die Situation in unseren europäischen Nachbarländern aus? Welche Sorgen treiben Intensivmediziner um? Könnten COVID-19-Patienten heute besser verteilt werden, wenn regional die Kapazitäten nicht länger ausreichen? 

Diese Fragen beantworteten Experten in einem 50-minütigen virtuellen Press Briefing.

Experten auf dem Podium

     

  • Prof. Dr. Clemens Wendtner
    Chefarzt der Infektiologie und Tropenmedizin sowie Leiter der dortigen Spezialeinheit für hochansteckende lebensbedrohliche Infektionen, München Klinik Schwabing
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  • Prof. Dr. Reinhard Busse
    Leiter des Fachgebiets Management im Gesundheitswesen, TU Berlin und Co-Direktor des European Observatory on Health Systems and Policies
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  • PD Dr. Uwe Janssens
    Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), und Chefarzt/Sektionsleiter Intensivmedizin, St.-Antonius-Hospital, Eschweiler
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Video-Mitschnitt & Transkript

Das von Prof. Dr. Busse gezeigte Dokument, können Sie hier herunterladen.

Ein Transkript finden Sie hier.