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02.09.2022

9-Euro-Ticket: Forschende ziehen mithilfe neuer Daten Bilanz

Was im März als sozialpolitische Maßnahme begann und die Pendler entlasten sollte, entwickelte sich schnell zu einem großen Experiment: Würden durch das 9-Euro-Ticket viele Menschen ihr Auto stehen lassen und so Energie und CO2 sparen? Gerade der Verkehrsbereich schafft es ja chronisch nicht, seine Emissionen zu senken. Schnell gingen Forschende an die Arbeit, veröffentlichten immer wieder Zwischenergebnisse. Einige sahen nur einen kleinen Effekt, andere wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen sahen fast zwei Millionen Tonnen CO2, die eingespart wurden. Das sei so viel wie ein 130-km/h-Tempolimit erreichen könnte.

Was stimmt jetzt? Bevor die Fakten auf dem Tisch liegen, kursieren bereits viele Forderungen: Tickets für 29, 49, 69 Euro? Begrenzt auf ein, zwei, vier Regionen? Es ist schwer, die vielen Ideen, Wünsche oder Forderungen zu bewerten, weil die meisten Forschergruppen ihre Ergebnisse erst in den kommenden Monaten vorlegen werden.

Wir konnten trotzdem drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewinnen, auf der Basis ihrer noch unveröffentlichten Arbeit Fragen nachzugehen wie: Was war der wichtigste Erfolg des 9-Euro-Tickets? Wie groß war die Verlagerung von der Straße auf die Schiene wirklich? Und wie groß die vom Auto auf den Bus? Wieviel konnte man unter den Bedingungen dieses Experiments erwarten? Welche Defizite des ÖPNV hat das 9-Euro-Ticket offengelegt, welche Stärken gezeigt? Was muss an der Infrastruktur getan werden? Wie kann man die größten, wichtigsten Erfolge des 9-Euro-Tickets in die Zukunft überführen?

Diese Fragen – und Ihre – diskutierten wir mit drei Forschenden in einem 50-minütigen, virtuellen Press Briefing.

Fachleute im virtuellen Press Briefing

     

  • Dr. Claudia Nobis
    Leiterin der Gruppe Mobilitätsverhalten, Institut für Verkehrsforschung, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Berlin
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  • Prof. Dr. Andreas Knie
    Leiter der Forschungsgruppe „Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung (DiMo)“, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Berlin
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  • Dr. Mark Andor
    Leiter der Forschungsgruppe „Prosoziales Verhalten“, RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Essen
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Video-Mitschnitt & Transkript

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Ein Transkript finden Sie hier.