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17.05.2017

Depression als Vorbote von Demenz

Eine Depression im hohen Alter könnte ein Vorbote einer späteren Alzheimer-Diagnose sein. Depressive Symptome im jungen und mittleren Alter erhöhen dagegen das Risiko für das Auftreten von Alzheimer im Alter offenbar nicht. Das legen Ergebnisse einer umfassenden Studie nahe, die im Fachjournal JAMA Psychiatry publiziert wurde (siehe *Primärquelle).

Übersicht

  • Prof. Dr. Frank Jessen, Direktor Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Uniklinik Köln

Statements

Prof. Dr. Frank Jessen

Direktor Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Uniklinik Köln

„Die Ergebnisse belegen in eindrucksvoller Weise, dass Depressionen im höheren Lebensalter ein Vorbote einer späteren Demenz sein können. Dies ist schon gezeigt worden, aber nicht an so einer großen Gruppe von Personen und nicht über einen so langen Zeitraum.“

„Noch wird die Depression im Alter nicht systematisch für die Früherkennung einer Demenz genutzt, die aktuelle Studie zeigt aber, dass dies prinzipiell möglich ist. Nach den Ergebnissen bisheriger Studien ist es unwahrscheinlich, dass eine Depression eine Alzheimer Krankheit verursacht, aber der neuronale Stress, den eine Depression auslöst, beschleunigt das Auftreten einer Demenz.“

Mögliche Interessenkonflikte

Prof. Dr. Jessen: Keine Angaben erhalten.

Primärquelle

Singh-Manoux A et al. (2017): Trajectories of Depressive Symptoms Before Diagnosis of Dementia. JAMA Psychiatry. DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2017.0660.